Sie wollen gemeinsam mehr erreichen: Die Volksbank eG, Vierlande Bergedorf Stormarn und die Raiffeisenbank Bargteheide. Als neue Volks- und Raiffeisenbank eG umfasst das neue Geldinstitut künftig 17 Geschäftsstellen, mit 230 Mitarbeitern und rund 50.000 Kunden. Auch die Volksbank in Ahrensburg gehört zu dem Verbund dazu.

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„Es geht uns nicht darum, Kosten zu sparen, sondern uns auf technische Änderungen und neue Kundenwünsche perfekt einstellen zu können“, sagt Holger Wrobel (Volksbank). „Unsere Kundenzahlen haben sich permanent erhöht, das Kreditgeschäft in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Und doch stoßen wir als kleine Bank an unsere Grenzen und wollen neue Themenfelder mit zusätzlichem Personal erschließen.“
Vor einigen Jahren sei es noch kein Problem gewesen, private und geschäftliche Finanzierungswünsche miteinander zu verknüpfen. Doch heute seien die Anforderungen der Kunden gestiegen, die Landwirtschaft zum Beispiel ein Industrieunternehmen mit eigener Regulatorik und strengen Vorgaben. „Diese Herausforderungen wollen wir gemeinsam bewältigen und Themen wie die Vermögensverwaltung in unserem Portfolio ergänzen“, sagt Matthias Behr, Raiffeisenbank Bargteheide.
Die Filialen in Bargfeld-Stegen und Mollhagen sollen wie gewohnt erhalten bleiben, die Bargteheide Volksbank Filiale (Rathausstraße 1) in die Geschäftsräume der Raiffeisenbank am Kreisel umziehen. Für die Kunden der Raiffeisenbank wird sich zusätzlich die Kontonummer ändern. Damit es zu keinen Unannehmlichkeiten kommt, möchte die Bank die Information – soweit gewünscht – automatisch an die so genannten Großabbucherlisten weiterleiten.
„Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden ihre Bank mit den bekannten Beratern wie gewohnt vor Ort erleben können“, sagt Stefan Lohmeier, Raiffeisenbank. „Wir wollen uns nicht wie einige Mitbewerber aus der Fläche zurückziehen, sondern die regionale Bank in Bargteheide bleiben. Zusätzlich können wir künftig Spezialisten hinzuziehen.“
Alle Mitarbeiter blieben erhalten, zusätzlich sollen sogar noch neue eingestellt, um die hohe Nachfrage bewältigen zu können. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden.
Einen festen Termin für die Abwicklung gebe es noch nicht. Als nächster Schritt soll noch im Februar der Verschmelzungsvertrag unterschrieben werden, im Juni müssen dann noch die Mietglieder zustimmen. Dass es zu unangenehmen Überraschungen kommen könne, denkt Lohmeier nicht: „Wir haben ein besonders inniges Verhältnis zu unseren Mitgliedern. Das wird funktionieren.“
Die Volksbank Stormarn und Volksbank Vierländer haben erst 2018 zueinander gefunden. Ob in den nächsten Jahren noch (Raiffeisen-)Banken folgen, steht noch nicht fest.
In Ahrensburg und Großhansdorf ist die Raiffeisenbank Südstormarn Mölln vertreten, sowie zusätzlich an acht weiteren Standorten des Kreises Stormarn, Herzogtum Lauenburg und in Mecklenburg-Vorpommern. Auf Anfrage teile Vorstandsmitglied Kai Schubert mit, dass es im Augenblick keine Gespräche zu einer Verschmelzung der Banken gebe. „Die Bank ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Die Eigenkapitalsituation ist gut und die Ertragskraft ebenfalls. Wirtschaftlich bestehen somit keine Notwendigkeiten für eine Verschmelzung. Bei sinnvollen Lösungen ist die Bank für Gespräche jedoch immer offen.“

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