Viele Einzelhandelsgeschäfte in Schleswig-Holstein wünschen sich verkaufsoffene Sonntage mit einem vorübergehenden Verzicht auf den sogenannten Anlassbezug. Das hat eine Umfrage unter in den IHKs engagierten Händlerinnen und Händlern ergeben. In der Befragung ging es darum, wie die angekündigte Mehrwertsteueranpassung auch dem stationären Einzelhandel vor Ort zu Gute kommen kann.
Eine deutliche Mehrheit der Einzelhandesgeschäfte würde sich an zusätzlichen Sonntagsöffnungen beteiligen, um von gesteigerten Konsumausgaben zu profitieren
Die IHK Schleswig-Holstein schlägt deshalb verkaufsoffene Sonntage ohne Anlassbezug in der zweiten Jahreshälfte vor. „Kunden wie auch Unternehmen benötigen dabei Verlässlichkeit und Planbarkeit. Daher regen wir an, für jeden ersten Sonntag im Monat bis zum Jahreswechsel die Möglichkeit von Sonntagsöffnungen ohne Anlassbezug zu schaffen“, erläutert Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.
Der Anlassbezug ist im Ladenöffnungsgesetz verankert und verlangt, dass mehr Interessierte für den Anlass – also ein Oberthema wie ein Fest oder eine Messe – in die Innenstädte kommen als für das Einkaufserlebnis. „In Zeiten des Corona-Virus und dem noch immer gebotenen Infektionsschutz halten wir diesen Anlassbezug für kontraproduktiv, weil eine hohe Kundendichte ein zusätzliches Risiko darstellt. Außerdem sind Großveranstaltungen bis Ende Oktober verboten.
Damit unser Handel vor Ort seinen Anteil am von der Politik durch die Mehrwertsteueranpassung erwarteten ‚Wumms‘ abbekommt, benötigen wir die Entzerrung der Kundenströme“, sagt Ipsen.
Die Befragten hätten sich in der Umfrage durchaus ausgewogen gezeigt. Es gehe ihnen nicht um möglichst viele Öffnungen, sondern übergangsweise um eine vertretbare Anzahl mit festem Rhythmus. Ziel sei es, den Kunden ein Umfeld zu schaffen, in dem sie ohne Angst vor Menschenansammlungen und Infektionen einen großen Teil ihres Konsums tätigen können.
Text: IHK Schleswig-Holstein, Foto: IHK Flensburg / Dewanger
