Friederike C. Kühn (Foto: IHK zu Lübeck, Malzahn)

Die IHK Schleswig-Holstein plädiert im Vorfeld der Telefonschalte zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten für die Beibehaltung des Regionalitätsprinzips und fordert, wirtschaftliches Handeln zu ermöglichen, wo es verantwortlich und unter Einhaltung von Hygieneregeln geschehen kann.

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Dazu Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein: „Wie die meisten Bürgerinnen und Bürger haben auch die Unternehmerinnen und Unternehmer großes Verständnis dafür, dass vermeidbare Kontakte bei der aktuell sehr hohen Pandemiedynamik zwingend reduziert werden müssen. Jedoch haben wir in den vergangenen Monaten viel über dieses Virus und seine Verbreitung dazugelernt. Daher halten wir ein scharfes, bundeseinheitliches Durchgreifen wie im März dieses Jahres für den falschen Weg.
Natürlich braucht es auf Bundes- und Landesebene und im norddeutschen Raum gemeinsame Leitplanken für eine starke Pandemiebekämpfung. Allerdings nimmt die Corona-Krise sehr unterschiedliche Verläufe. Daher sollten die weiteren Schritte zur Eindämmung maßgeblich auf Kreis- und Stadtebene und in Abhängigkeit vom tatsächlichen Infektionsgeschehen getroffen werden – hier müssen wir die Stärken unseres föderalen Systems ausspielen.

Die vergangenen Sommermonate haben in Schleswig-Holstein gezeigt, dass weder Besuche in der Gastronomie, Einkaufen im stationären Handel noch touristische Übernachtungen die Infektionszahlen in die Höhe getrieben haben. Das zeigt uns: Alle Maßnahmen müssen einerseits verhältnismäßig und andererseits ursachengerecht sein.

Wir begrüßen daher, dass sich die schleswig-holsteinische Landesregierung – gerade im Verhältnis zu den Plänen der Bundesregierung – für wirtschaftsfreundliche Regelungen mit Augenmaß einsetzt. Die Landesregierung rund um Ministerpräsident Daniel Günther ermutigen wir, im Notfall eigene Wege zu beschreiten.

Das Frühjahr hat gezeigt, dass die Wirtschaft in Schleswig-Holstein selbst größtes Interesse daran, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Sie hat mit hohem Verantwortungsbewusstsein effektive Lösungen entwickelt – diesen Raum sollte man ihr lassen.“

Text: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: IHK zu Lübeck, Malzahn

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