Björn Ipsen (Foto: IHK Flensburg / Dewanger)

Zu den aktuellen Beschlüssen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten sagt Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein:

„Die Wirtschaft in Schleswig-Holstein zeigt großes Verständnis dafür, dass alle vermeidbaren Kontakte reduziert werden müssen, um schnellstmöglich die Infektionsketten zu unterbrechen. Dennoch stellen die heutigen Beschlüsse von Bund und Ländern einen dramatischen Einschnitt dar. Denn die Maßnahmen, die diese zweite Welle brechen sollen, treffen vor allem Branchen und Betriebe, die schon im Frühjahrs-Lockdown mit voller Härte getroffen worden sind.

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Mit den Regelungen ist diesen Unternehmen eine Chance genommen worden, sich in der Pandemie zu behaupten und verantwortungsvoll zu wirtschaften – darüber können auch Kompensationsmaßnahmen nicht hinwegtrösten. Oft haben diese Unternehmen sehr viel Zeit und Geld in schlüssige Hygienekonzepte investiert und müssen jetzt schließen, obwohl nach wissenschaftlichen Erkenntnissen kein erhöhtes Infektionspotenzial von ihnen ausgeht. Klar ist: Ein Lockdown ist nur in den Wirtschaftsbereichen gerechtfertigt, in denen objektiv nachweisbar ist, dass sie eine Ausbreitung des Virus begünstigen.

Von der Landesregierung hätten wir uns mehr Flexibilität und Rücksicht auf regionale Pandemieverläufe gewünscht. Angesichts der Härte dieser Krisenbewältigungsmaßnahmen ist es aus Sicht der Wirtschaft jetzt unerlässlich, die ergriffenen Maßnahmen permanent zu hinterfragen, nachzuschärfen und zu beenden, sobald die Infektionsdynamik gebrochen ist. Nur so können wir dauerhaften Schaden von der schleswig-holsteinischen Wirtschaft abwenden.

Text: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: IHK Flensburg / Dewanger

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