Björn Ipsen (Foto: IHK Flensburg / Dewanger)

Die IHK Schleswig-Holstein teilt die Kritik des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministers Dr. Bernd Buchholz am November-Nothilfepaket der Bundesregierung zum Bericht

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Dazu Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein:

„Wir fordern wir schon seit längerem Klarstellung für die Frage, wie ‚indirekt vom Lockdown betroffene Unternehmen‘ definiert werden. Inzwischen zeigt sich, dass der Kreis dieser mittelbar Betroffenen nämlich weit größer ist als angenommen. Reisebusunternehmen dürfen zwar weiterhin Fahrten anbieten, haben aber keine Ziele, die sie ansteuern können. Denn Museen, Cafés und Restaurants sind geschlossen und auch Adventsmärkte dürfen nicht stattfinden. Branchen wie diese erwirtschaften große Teile ihrer Umsätze mit Endverbrauchern. Nach den bekannten Eckpunkten der Bundesregierung sind Unternehmen aber nur dann mittelbar betroffen, wenn sie 80 Prozent ihres Umsatzes mit direkt betroffenen Unternehmen generieren. Demnach fallen ganze Wirtschaftszweige bei den Nothilfen hinten runter, obwohl sie dringend darauf angewiesen wären.

Zur Unsicherheit, ob das eigene Unternehmen überhaupt antragsberechtigt ist, kommt die Unsicherheit, wann die finanzielle Hilfe auf den Konten der Unternehmen ankommt. Zurzeit gibt es immer noch keine belastbaren Hinweise, wann eine Antragsstellung möglich sein wird. Die Liquidität fehlt den Unternehmen aber schon jetzt. Betroffen sind vor allem Betriebe, die bereits vom Frühjahrs-Lockdown mit voller Härte getroffen worden sind. Dazu zählen in Schleswig-Holstein Ferienwohnungsvermittler, Einzelhändler in Tourismusorten, aber auch Reisebüros und Hersteller, die über den Großhandel schwerpunktmäßig Produkte für Hotellerie und Gastronomie produzieren.

Das alles sind Branchen, die in der Regel nicht oder nicht mehr über nennenswerte Liquiditätsreserven verfügen. Für sie ist es umso wichtiger, dass die Anträge und Antragsverfahren zügig ausgerollt werden und die Mittel fließen können. Wir fordern: Die Nothilfe muss wirksam, schnell und umsetzbar gestaltet werden.“

Text: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: IHK Flensburg / Dewanger

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