Ammersbek erhebt überdurchschnittlich hohe Grundsteuer
Durch die Reglementierungen der Regierung wird aus der Corona-Pandemie derzeit immer mehr eine Wirtschaftskrise. Die Ankündigungen der öffentlichen Hand zu Hilfsprogrammen für die geschädigten Firmen sind Legion. Vor diesem Hintergrund ist umso bemerkenswerter, dass Kommunen in Schleswig-Holstein an der Steuerschraube drehen. In Stormarn betrifft das namentlich die Gmeinde Ammersbek.
Dazu nimmt die IHK wie folgt Stellung:
Auch 2020 setzt sich der stetige Anstieg der Hebesätze in Schleswig-Holstein fort. Einer Umfrage der IHK Schleswig-Holstein zufolge erhöhten 23 der Gemeinden ab 2.000 Einwohnern ihre Gewerbesteuerhebesätze. Dies entspricht einem Anteil von elf Prozent. Bei der Grundsteuer B lagen die Erhöhungen bei 17 Prozent.
Kühn: „In der Krise benötigen Unternehmen ein konstantes Hebesatzniveau“
Die Corona-Krise belastet die schleswig-holsteinische Wirtschaft weiterhin stark. „Deshalb benötigen die Unternehmen jetzt mehr denn je ein konstantes Hebesatzniveau bei den Gewerbe- und Grundsteuern,“ sagt Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein. „Das Vermeiden von Steuererhöhungen sollte trotz schwieriger Haushaltslage vorrangige Maxime bei den anstehenden Haushaltsentscheidungen in den Kommunen sein“, betont Kühn. Die IHK Schleswig-Holstein befürwortet in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Finanzhilfen von Bund und Land, die die krisenbedingten Einnahmeausfälle der Gemeinden kompensieren sollen.
Der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz in Schleswig-Holstein beträgt derzeit 365 Prozent (2019: 363 Prozent). Dabei liegt die Spannweite zwischen 267 Prozent in der Gemeinde Bosau und 450 Prozent in Kiel und Lübeck. Im Bereich der Grundsteuer B stieg der Hebesatz in Schleswig-Holstein um durchschnittlich sechs Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Er liegt nun bei 379 Prozent. Das Hebesatzgefälle bei der Grundsteuer B schwankt zwischen 250 Prozent in der Gemeinde Rellingen und 700 Prozent in Glücksburg.
Die IHK Schleswig-Holstein befragt jährlich Gemeinden ab 2.000 Einwohnern zur Höhe der Realsteuerhebesätze der Gewerbesteuer und Grundsteuer B. Den „Realsteueratlas 20202 gibt es als Download im Internet: www.ihk-sh.de/realsteueratlas.
Text: IHK SH / Redaktion, Foto: IHK zu Lübeck, Malzahn