Bernd Buchholz (Foto: Frank Peter)

Neben dem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen zeigt sich auch die Corona-Pandemie in der aktuellen Arbeitsmarktstatistik.

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Anstieg der Arbeitslosenquote

Die Bundesagentur für Arbeit meldete 92.824 Arbeitslose, 1,3 Prozent (+1.207) mehr im Vergleich zum Vormonat und 17,5 Prozent (+13.821) mehr im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 Prozent. „Im Vergleich zu den Vorjahreszahlen sind die Auswirkungen der Pandemie deutlich sichtbar“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz. Gerade junge Leute unter 25 sowie Ältere, Langzeit-Arbeitslose und Ausländer seien davon betroffen. So stieg die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 15,6 Prozent (+1.153), die Zahl der älteren Arbeitslosen (50 plus) um 19,0 Prozent (+5.130), die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 32,6 Prozent (+7.735), die Zahl der arbeitslosen Ausländer um 17,6 Prozent (+3.223) gegenüber Dezember 2019.

Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland rückläufig

Nach dem gestern veröffentlichten Bericht des Statistischen Bundesamtes sank auch die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland erstmals seit 14 Jahren wieder. „Dass die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland zurückgeht, ist nicht nur auf die Corona-Pandemie, sondern auch auf den demographischen Wandel zurückzuführen. Es stehen schlicht weniger potenziell Erwerbstätige zur Verfügung.“, so Buchholz.

Schleswig-Holstein ist vom Rückgang noch nicht überall betroffen

In der größten Teilgruppe der Erwerbstätigen, den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, zeichne sich in Schleswig-Holstein, entgegen dem Bundestrend, allerdings noch kein Rückgang ab. Nach vorläufigen Werten von Oktober 2020 stieg hier die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent (+3.900) auf 1.024.300.

„Der grundsätzliche Bedarf an Fachkräften und Spezialisten ist und bleibt hoch, besonders, wenn wir wieder in den wirtschaftlichen Aufschwung kommen. Umso notwendiger ist es, dass die Unternehmen im Land auch weiterhin ausbilden und in ihren Bemühungen auch in diesem Jahr nicht nachlassen“, appellierte Buchholz.

Buchholz: Pandemie beschleunigt den Transformationsprozess

Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft in diesem Jahr sei indes schwer vorherzusagen. „Wir werden noch längere Zeit mit der Corona-Pandemie und den Auswirkungen zu tun haben“, sagte Buchholz. Dennoch sähe er an der Pandemie nicht nur negative Seiten. „Viele Unternehmen haben die Notwendigkeit erkannt, ihr Geschäftsmodell agiler und digitaler aufzustellen und sich damit fit für die Zukunft zu machen“, so der Minister. Davon könne die Wirtschaft in Schleswig-Holstein auch profitieren.

Text: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus / Redaktion, Foto: Frank Peter

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