Katrin Braun, Helena Herzog, Sandra Obendorf, Hagen Goldbeck, Laura Pooth, Margit Haupt-Koopmann, Christian Maack, Antje Gerdau (Foto: IHK Özren)

Der Fachkräftemangel gehört zu den großen Herausforderungen der Wirtschaft. Viele Unternehmen verstärken ihr Engagement in der Ausbildung, um künftige Mitarbeiter schon früh an sich zu binden. Doch trotz eines umfangreichen Angebots an Ausbildungsplätzen fehlt es an Bewerbern. Andererseits gibt es viele junge Menschen, die einen qualifizierten Einstieg in das Berufsleben suchen, aber es fehlt ihnen die Flexibilität, mit der sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen können.

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„Eine Ausbildung in Teilzeit gibt diesen Frauen und Männern eine Chance. Ich appelliere daher an alle Unternehmen, offen für ergänzende Ausbildungsmodelle zu sein, um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagte Hagen Goldbeck, Präses der IHK zu Lübeck, in einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Handwerkskammer Lübeck, der Bundesagentur für Arbeit, dem DGB Nord und der MACH AG in Lübeck.

Frauen und Männer, die kleine Kinder haben, einen Angehörigen pflegen oder aus gesundheitlichen Gründen bisher weitgehend von einer geregelten ganztätigen Ausbildung ausgeschlossen waren, erhalten mit der Ausbildung in Teilzeit eine Chance, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Das Angebot gibt es bereits seit einigen Jahren.

Um Unternehmen und Bewerber passgenau zusammenzubringen, haben die Handwerkskammer und IHK mit Unterstützung des Landes jeweils eine Stelle für das Projekt „Teilzeitausbildung für alle!“ eingerichtet, die das Thema vorantreibt und Unternehmen und Bewerber passgenau zusammenbringt.

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, hob hervor: „Wir müssen – angesichts der demografischen Entwicklung – alle Beschäftigungspotenziale nutzen! So sehe ich – um nur ein Beispiel zu nennen – in den aktuell 4.500 arbeitslosen Alleinerziehenden ohne Berufsabschluss ein vielversprechendes Potenzial für eine Teilzeitausbildung.“

Auch der DGB Nord unterstützt das Projekt. „Fachkräfte fallen nicht vom Himmel. Kluge Unternehmen wissen, man muss dafür auch etwas tun. Zum Beispiel müssen auch die Menschen in den Blick genommen werden, die oftmals zu wenig Beachtung finden“, sagt Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord.

Die Lübecker MACH AG bildet derzeit eine junge Frau in Teilzeit aus. Die Erfahrungen seien gut, betont Dr. Katrin Braun, Personalleiterin MACH AG. Für die Teilzeitauszubildende der MACH AG, Helena Herzog, ist das Angebot optimal. „Für mich ist es besonders wichtig, nach Bedarf im Homeoffice zu arbeiten und meine Arbeitszeit flexibel einteilen zu können“, sagte sie.

Text: IHK / Redaktion, Foto: Özren/IHK

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