Knie Behandlung (Angelo Esslinger auf Pixabay)

Knieschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet

Anzeige

Der DAK-Versorgungsreport, für den das Berliner IGES-Institut die Versorgungsdaten von 1,1 Millionen Versicherten ausgewertet hat, kommt zu klaren Ergenbissen. Demnach ist fast jeder vierte Bundesbürger mindestens einmal in seinem Leben von Kniearthrose betroffen. Jedes Jahr erkrankt rund ein Prozent der DAK-Versicherten neu an Gonarthrose. Das sind etwa 55.000 Personen.

Jeder fünfte Betroffene bekommt ein künstliches Kniegelenk

Insgesamt scheitert im Laufe der Erkrankung bei jedem Fünften der Gelenkerhalt, sodass ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden muss. Durch eine bessere Versorgung wäre es laut Report jedoch möglich, 7,1 bis 11,5 Prozent dieser Operationen zu vermeiden und das Kniegelenk zu erhalten.

„Knieprobleme sind weit verbreitet. Wir müssen nicht nur Risikofaktoren durch Prävention verringern, sondern auch die Therapiemöglichkeiten besser ausschöpfen“, sagt Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit. „Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks darf nur die letzte Option sein. Unser Report wirft die Frage auf, ob viele angesetzte Knie-Operationen überhaupt notwendig waren.“

Oft keine aktuellen Röntgenbilder

Laut DAK-Versorgungsreport haben 15 Prozent der Versicherten im Jahr vor einem Kniegelenksersatz keinen Behandlungskontakt zu niedergelassenen Fachärzten für Orthopädie oder Unfallchirurgie. Für sieben Prozent der Betroffenen trifft dies auf die letzten fünf Jahre vor der Knie-OP zu. Bei mehr als jedem Zehnten (13,5 Prozent) wurde in den letzten fünf Jahren vor der Krankenhausaufnahme keine Röntgenuntersuchung des Knies im Rahmen der ambulanten Behandlung durchgeführt.

Frauen sind häufiger betroffen 

Frauen sind insgesamt häufiger von einer symptomatischen Gonarthrose betroffen als Männer.

Übergewicht als Ursache für Knieprobleme

Unabhängig vom Geschlecht befindet sich in allen untersuchten Patientengruppen ein hoher Anteil von Betroffenen, die zeitgleich wegen Adipositas in ärztlicher Behandlung sind.

Alle Altersgruppen betroffen

Insbesondere in jungen Jahren stellt Adipositas ein Risikofaktor für eine Erkrankung und einen schweren Verlauf von Gonarthrose dar. Am deutlichsten zeigt sich dieser Zusammenhang in der Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen: Über 60 Prozent derjenigen, die ein künstliches Kniegelenk eingesetzt bekommen haben, litten auch an krankhaftem Übergewicht.

Ausschöpfung von Therapieoptionen

Die DAK-Gesundheit fordert deshalb die bessere Ausschöpfung konservativer Therapieoptionen und bietet vor dem Hintergrund der Ergebnisse ihren Versicherten bereits jetzt die Möglichkeit einer orthopädischen Zweitmeinung an.

Prävention – Kursangebote für Versicherte

Darüber hinaus sollten Versicherte an Kursangeboten wie Bewegungstraining oder einer Ernährungsberatung teilnehmen.

Text: DAK / Redaktion

Anzeige