Björn Ipsen (Foto: IHK Flensburg / Dewanger)

Die IHK-Schleswig-Holstein kritisiert die Entscheidung des Bundeskabinetts, den Ausbau der A 23 nicht im Gesetzentwurf zur Planungsbeschleunigung aufzunehmen.

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„Das ist eine schlechte Nachricht für die wirtschaftliche Entwicklung von ganz Schleswig-Holstein“, kritisiert Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein. „Der eigentliche Skandal ist aber: Keines der mehr als 100 vorgesehenen Straßenbauprojekte kommt aus dem Norden“, so Ipsen weiter. Die Bundesregierung hat für eine begrenzte Zahl von Projekten ein überragendes öffentliches Interesse und damit deren beschleunigten Ausbau festgelegt.

Neben der A 23 steht auch die A 20 nicht auf der Liste der besonders wichtigen Infrastrukturprojekte.

„Auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland braucht Schleswig-Holstein eine leistungsfähige Infrastruktur. Die zahlreichen vertanen Chancen – Marschbahn, A 20, Ausbau der Verbindung Elmshorn-Pinneberg, nun die A 23 – machen eine Haltung aus Berlin deutlich, die uns zweifeln lässt, wie ernsthaft die Bundesregierung es mit einer ‚nachhaltigen Industrieproduktion‘ meint. Wer für die Notwendigkeit leistungsfähiger Infrastruktur für den zukünftigen Wirtschaftsstandort für grüne und nachhaltige Industrie in Deutschland wirbt, darf die Projekte, die genau diese Ziele verfolgen, nicht missachten“, so Ipsen. „Wir appellieren an die Politik, den Ausbau der A 23 im Gesetzgebungsverfahren zu priorisieren und alle erforderlichen Schritte einzuleiten, um den Ausbau schnellstmöglich zu realisieren. Wir erwarten jetzt ein klärendes Wort des Kanzlers, der als ehemaliger Hamburger Bürgermeister den Engpass vor den Toren seiner Stadt sicher besser einschätzen kann als seine sich streitenden Fachminister.

Die A 23 führt von Heide nach Hamburg und bindet die schleswig-holsteinische Westküste an das überregionale Verkehrsnetz und die Metropolregion Hamburg an. Die Autobahn ist insbesondere wegen des starken Berufsverkehrs belastet und soll zwischen Tornesch und dem Dreieck Hamburg Nordwest sechsspurig ausgebaut werden.

Text: IHK / Redaktion

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