Im Oktober 2022 hat die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn zum vorangegangen Septembermonat um 60 arbeitslose Menschen zugenommen. Damit sind aktuell insgesamt 4.652 Menschen bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Die Zunahme bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote, die weiterhin bei 3,5 Prozent liegt.
„Im Oktober präsentiert sich der Arbeitsmarkt weiter in stabiler Verfassung. Für den leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit sehe ich im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen spüren wir regelmäßig, dass die Unternehmen über die Ferienzeiten weniger neue Mitarbeiter einstellen und sich in dieser Zeit weniger Jobsuchende aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Des Weiteren nimmt die Zahl ukrainischer Geflüchteter, die in der Arbeitsmarktstatistik als arbeitslos erfasst werden, noch zu. Mit aktuell 508 sind dies 63 mehr als im September. Insgesamt kümmert sich das Jobcenter Stormarn um die finanzielle Unterstützung und berufliche Betreuung von mittlerweile 1.117 erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn und erklärt weiter:
Kurzarbeit steigt wieder
“Nachdem das Instrument der Kurzarbeit in den vergangenen sechs Monaten nur wenig in Anspruch genommen werden musste, nimmt hier der Beratungsbedarf wie auch die Zahl neuer Anzeigen zu. Im Oktober gingen aus den Stormarner Unternehmen 19 neue Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Das ist seit März die größte Zahl in einem Monat. In den Neuanzeigen wird für 225 Beschäftigte ein Arbeitsausfall erwartet.“ Die Agenturchefin weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass bis Ende dieses Jahres weiterhin die erleichterten Zugangsvoraussetzungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld gelten.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Im Oktober sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und dem Jobcenter Stormarn 314 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit liegt die Zahl der zu besetzenden sozialversicherungspflichtigen Stellen im Kreis Stormarn bei 2.638. Das sind 76 oder 2,8 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober 2021 sind dies 217 vakante Stellen mehr, ein Plus von neun Prozent.
„Der Stellenbestand ist in den meisten Branchen stabil. Im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel sehen wir jedoch, dass im Oktober weniger neue Stellen als in den Vormonaten gemeldet worden sind und auch der Stellenbestand abgenommen hat. Auch wenn der Bedarf an neuen Mitarbeitenden weiter deutlich über dem des Vorjahres liegt, gibt es hier aktuell in Einzelfällen eine gewisse Zurückhaltung im Hinblick auf weitere Mitarbeiterbedarfe“, so Wieczorek.
Die aktuell größten Personalbedarfe finden sich in der Arbeitnehmerüberlassung (aktuell 606 vakante Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen mit 285 Stellenangeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit jetzt 272 Stellen gefolgt von Unternehmen aus dem Baugewerbe, bei denen 221 Stellen zu besetzen sind. Im Einzelhandel werden 189 neue Mitarbeitende gesucht.
Unterbeschäftigung steigt auf 4,7%
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.206. Die Unterbeschäftigungsquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gestiegen und liegt jetzt bei 4,7 Prozent. Im Oktober des Vorjahres lag sie bei 4,2 Prozent“, sagt Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Text, Foto: Agentur für Arbeit / Redaktion