Bildungsministerin Karin Prien (Foto: Frank Peter)

Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Stormarn (AfB-Stormarn) zur Erklärung der Schleswig-Holsteiner Kultusministerin Prien anlässlich der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021

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Bad Oldesloe – Die in dieser Woche beim bundesweiten IQB-Bildungstrend vorgestellten Ergebnisse zum Erreichen der Bildungsstandards in Grundschulen sind aus Sicht der AfB-Stormarn keine Überraschung in Schleswig-Holstein.

„Nachdem das von der CDU geführte Kultusministerium in Kiel seit Jahren die Forderungen von Gewerkschaften und BildungspolitikerInnen ignoriert und die, auch von Eltern- und Schülervertretungen immer wieder geforderte, bessere Ausstattung der Schulen sowie die Einstellung von mehr Lehrkräften und den Ausbau der Schulsozialarbeit verzögert, ist es eigentlich ein Wunder, dass Schleswig-Holstein nicht das bundesweite Schlusslicht dieser Untersuchung ist“, so Heiko Winckel-Rienhoff, der ehemalige Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der auch im Kreisvorstand der AfB-Stormarn aktiv ist.

„Dass Karin Prien, die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, nun aber die Schuld für die Bildungsmisere in ihrem eigenen Bundesland neben den Corona-Folgen vor allem bei den SchülerInnen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund sieht, ist wirklich der Gipfel der Frechheit!“, fasst Durmis Özen, der AfB-Kreisvorsitzende die Reaktionen auf die jüngste Erklärung der Ministerin zum schlechten Abschneiden beim bundesweiten Bildungstrend 2021 zusammen.

Die Stomarner Bildungspolitiker/nnen der SPD sind entsetzt von dem Versuch der CDU-Politikerin ihre eigenen Fehlentscheidungen und die daraus resultierenden Fehlentwicklungen nun den Schwächsten im Bildungssystem in die Schuhe zu schieben.

„Anstatt nun endlich Konsequenzen aus der verfehlten eigenen Bildungspolitik zu ziehen, versucht die Ministerin auf schäbige Art und Weise die Verantwortung auf die abzuwälzen, die unter ihrem Desinteresse und ihrer Inkompetenz am stärksten Leiden mussten“, empört sich auch Heidrun Krebs, die Vorsitzende des Schulelternbeirats der Woldenhornschule, dem Stormarner Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung.

Die AfB-Stormarn vertritt die Auffassung, dass die CDU-Politikerin Prien als zuständige Ministerin es in der Hand hat, die Ausstattung in den Förderzentren und die Inklusion in den Schulen zu verbessern.  Das Bildungsministerium bevorzugt es aber neue Lehrkräfte mit Zeitverträgen abzuspeisen und in den Ferien in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Dem vorhandenem Personal werden neben zusätzlichen Verwaltungsaufgaben noch mehr Vertretungsstunden für die unter der Arbeitslast zusammenbrechenden Kolleg/innen aufgebürdet.

„Kein Wunder also, wenn junge Lehrer/innen lieber in andere Bundesländer abwandern“, ergänzt Kreisschülersprecher Felix Gläveke aus Ahrensburg. Dass es trotz Corona anders gehen kann, zeigt die Untersuchung des bundesweiten Bildungstrends.

„Die Pressemitteilung der Kultusministerin vom 17. Oktober erklärt leider nicht die Ursachen der Schleswig-Holsteiner Bildungsmisere, sondern beweist nur, dass die KSK-Vorsitzende Vorbehalte gegen Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund hat und die falsche Frau auf diesem Posten ist“, bedauert der Stormarner Bildungspolitiker Özen und fordert die Kultusministerin zum Rücktritt auf.

Text: SPD / Redaktion, Foto: Frank Peter

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