Am 26.09.2021 findet die nächste Bürgermeisterwahl für Ahrensburg statt. Thomas Schreitmüller ist derzeit Bürgermeister der Gemeinde Barsbüttel. Er hat im letzten Sommer angekündigt, dass er der nächste Ahrensburger Bürgermeister werden will.
Die Wahl fällt in die Corona-Krise und stellt auch an den künftigen Verwaltungschef der Stadt besondere Anforderungen. Wir haben Thomas Schreitmüller zu seiner Person, der Aufgabenstellung, den Chancen und Herausforderungen des Bürgermeisteramtes in Ahrensburg interviewt.
Herr Schreitmüller, Sie wohnen in Ahrensburg. Was verbindet Sie mit der Schlossstadt?
Sehr viel, denn ich bin Ahrensburger, lebe hier gern mit meiner Familie und bin in der Siedlung Am Hagen aufgewachsen. Seit 1975 bin ich – mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung – im SSC Hagen Mitglied. Inzwischen spiele ich dort wieder Fußball. Mit vielen Orten in der Stadt verbinde ich schöne Erinnerungen und Erlebnisse: tolle Freibadsommertage, Erdbeerpflücken am Starweg, Rodeln am Kratt und meine Zeit in der Schule am Hagen und am Heimgarten. Heute erkunde ich gern mit meiner Familie und unserem Hund die Natur der Stadt.
Was reizt Sie an der Aufgabenstellung in Ahrensburg?
Die Aufgabe vereint zwei wichtige Aspekte: Ahrensburg ist mir wichtig, weil es meine Heimatstadt ist. Und Ahrensburg ist als bedeutende Stadt in Schleswig-Holstein eine neue Herausforderung für mich. Ich möchte die Qualitäten der Stadt stärken und ihr Potential weiterentwickeln.
Welche Ihrer Erfahrungen wollen Sie für Ahrensburg konkret einbringen?
Seit über 21 Jahren habe ich Erfahrungen und Kompetenz als hauptamtlicher Bürgermeister in Stormarn. Ich habe Verwaltung im Rathaus in Großhansdorf gelernt und dort das Umweltamt aufgebaut. 1991 wurde ich Bauamtsleiter der Gemeinde. Seit 2000 bin ich hauptamtlicher Bürgermeister, erst in Tangstedt und seit 2007 in der größten Gemeinde Stormarns, in Barsbüttel.
Seit 2002 engagiere ich mich ehrenamtlich als Kreisvorsitzender in Stormarn. Seit 2016 bin ich Landesvorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages, das heißt ich vertrete die Interessen aller Gemeinden unseres Bundeslandes und bin ihr Sprecher beispielsweise gegenüber der Landesregierung. Ich bin Hauptausschussvorsitzender des Abwasserverbandes Südstormarn und sitze im Aufsichtsrat der Stadtwerke. Als Mitglied im Vorstand des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Schleswig-Holstein habe ich etliche Jahre die Schleswig-Holsteinischen Kommunen im Regionsrat und im Lenkungsausschuss der Metropolregion Hamburg vertreten.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Stadt Ahrensburg?
Ahrensburg soll sich nachhaltig entwickeln, das heißt wir dürfen nicht über unsere Verhältnisse wirtschaften und müssen die Natur der Stadt bewahren. Daher ist der Bau der geplanten Schienenverkehre durch das Naturschutzgebiet Tunneltal und durch die Stadt nicht akzeptabel. Das ist eine Katastrophe für Ahrensburg! Leider wurde und wird hier wichtige Zeit versäumt.
Die sozialen Belange sind wichtig, insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie gelingt es den Fachkräftemangel zu beheben? Im Bereich der Kinderbetreuung, ob Kita oder Schule, sollten wir nachlegen. Auch beim bezahlbaren Wohnraum gibt es Handlungsbedarf: Oder versuchen Sie mal mit einem durchschnittlichen Einkommen eine bezahlbare Wohnung in Ahrensburg zu finden. Gleichzeitig sollte nicht jede Fläche massiv bebaut werden. Wir müssen die Innenstadt als Einkaufsbereich und Ort der Begegnung attraktiv halten. Es gilt, das Rathaus digital weiterzuentwickeln. Und die Ahrensburger Sportanlagen müssen den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung entsprechen.
Wie sehen Sie die Rolle des Bürgermeisteramtes?
Der Bürgermeister macht keine Politik. Das machen die Politiker. Der Bürgermeister ist Leiter der Stadtverwaltung, Verwaltungschef von rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit ihnen bereitet er die Beschlüsse vor. Mit ihnen werden die Beschlüsse ausgeführt. Über gute Vorlagen möchte ich die Politik in die Lage versetzen, gute Entscheidungen für die Kinder und für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu treffen.
Mit welchen Argumenten wollen Sie die Ahrensburgerinnen und Ahrensburger überzeugen?
Ich habe die fachliche und persönliche Kompetenz, um Ihr Bürgermeister zu werden. Und mich erfüllt diese Aufgabe mit Freude. Meine Wiederwahlen mit über 80 und 90 Prozent haben gezeigt, dass die Wählerinnen und Wähler mit meiner Arbeitsweise sehr zufrieden sind.
Text, Fotos: Ahrensburg-Portal |