Klaus Reinhardt (Foto: Bundesärztekammer)

„Aktuell deutet vieles darauf hin, dass wir in der Corona-Pandemie das Schlimmste hinter uns haben. Trotzdem besteht kein Anlass zur Sorglosigkeit. Jeder Einzelne muss Verantwortung übernehmen. Dann besteht die Chance, dass wir alle gemeinsam gut durch die möglicherweise letzte Phase der Pandemie kommen.“

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Das erklärte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), im Nachgang der 10. Sitzung des Ärztlichen Pandemierats der BÄK. Das Expertengremium hatte sich am 22.11.2022 unter anderem über die aktuellen Corona-Fallzahlen, die COVID-19-Impfempfehlungen und das Post-COVID-Syndrom ausgetauscht.

„Die Zahl der Corona-Infektionen geht zurück. Dennoch werden wir noch lange Zeit mit dem Virus leben müssen. Wir müssen deshalb von den bisherigen Notstandsregelungen wegkommen und hinkommen zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit Infektionsrisiken. Wer Symptome hat, soll zu Hause bleiben. Dies gilt für Corona ebenso wie für alle anderen Infektionskrankheiten auch“, sagte Reinhardt.

Der BÄK-Präsident sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen. „Alle Menschen, denen die STIKO eine Impfung gegen Corona oder eine andere Infektionskrankheit empfiehlt, sollten sich entsprechend impfen lassen“, sagte er.

Reinhardt begrüßte die Initiative des Bundesgesundheitsministeriums zur Konzentration der Bürgertests auf besonders vulnerable Gruppen. „Die Zeit der anlasslosen Massentests ist vorbei. Jetzt wäre außerdem der richtige Zeitpunkt, um die Testinfrastruktur durch die Rückkehr zum Arztvorbehalt zu reprofessionalisieren“, sagte er. Dies gelte auch beim Impfen. „Die Ausweitung des Impfrechts auf Apotheker oder Tierärzte hat sicher nicht dazu beigetragen, die Qualität der Impfleistung zu erhöhen. Impfen ist aus gutem Grund eine urärztliche Aufgabe“, betonte Reinhardt.

Ein hohes Qualitätsniveau bei Impfungen und Tests trage entscheidend dazu bei, besonders gefährdete Berufs- und Personengruppen vor Infektionen zu schützen. „Der Zeitpunkt für eine vollständige Rückkehr zur Normalität ist noch nicht gekommen. Viele Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, leiden unter schweren Langzeitfolgen wie Erschöpfung, Konzentrationsproblemen oder Kurzatmigkeit“, so Reinhardt. Daher müsse die Forschung an diesem als Post-COVID-Syndrom bekannten Krankheitsbild weiter ausgebaut werden. Notwendig sei es außerdem, eine rasche Translation der Forschungsergebnisse in die medizinische Versorgung sicherzustellen.

Text: Bundesärztekammer / Redaktion

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