Handelsverband Nord und IHK Schleswig-Holstein besorgt über Auswirkungen der Lockdown-Pläne auf den Einzelhandel
„Für den Einzelhandel zählen die Vorweihnachtszeit und die Tage zwischen den Jahren zu den umsatzstärksten Zeiträumen im Jahr. Durch die bereits geltenden Corona-Beschränkungen, den Wegfall von Weihnachtsmärkten und fehlende Touristen leidet der Einzelhandel ohnehin massiv“, sagt Dierk Böckenholt, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nord. Wenn die aktuell diskutierten Verschärfungen wirklich kämen, so warnen Handelsverband und IHK, spitze sich die Lage für die Händlerinnen und Händler weiter dramatisch zu.
„Viele Geschäfte in Innenstädten, Ortszentren und in touristischen Orten sind immer noch darauf angewiesen, die Einbußen aus dem ersten Lockdown aufzuholen. Wir befürchten, dass eine finanzielle Unterstützung bei einer erneuten Schließung allein auf Basis der Überbrückungshilfe für viele Unternehmen das Aus bedeuten würde“, warnt Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein. „Der Handel hat bisher noch keine Umsatzkompensation erhalten,“ kritisiert Böckenholt.
„Nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz müssen die Dezemberhilfen dem Handel anteilig für die Schließungszeiträume offenstehen – wie allen anderen Branchen auch. Das von der Bundesregierung geplante Vorgehen entspricht einer Benachteiligung, die wir so nicht nachvollziehen können“, ergänzt Ipsen. Wenn die Politik derart einschneidende Maßnahmen für notwendig erachte, dann müsse es für die Betroffenen in ihrer existenzbedrohenden Situation angemessene, unbürokratische und schnelle Entschädigung geben – und zwingend einen verlässlichen Planungshorizont.
Text, Foto: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion