Kleine Unternehmen vom Land vergessen?
Die IHK Schleswig-Holstein sieht in den bestehenden Corona-Hilfsprogrammen des Bundes und des Landes eine Unterstützungslücke für die schleswig-holsteinischen Unternehmen.
Dazu Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein: „Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitenden erhalten in Schleswig-Holstein hoffentlich zeitnah Zuschüsse aus dem Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes.
Selbst wenn dieses Zuschussprogramm für viele kleine Unternehmen eine Unterstützung sein dürfte, sehen wir weiterhin Finanzierungslücken, vor allem bei Existenzgründungen nach dem 30. November 2019 und bei Unternehmen mit 11 bis 50 Beschäftigten. Diese können nach jetzigem Stand zwar Notkredite beantragen, bis zur Kreditentscheidung vergeht allerdings zu viel Zeit. Dieser Teil unseres Mittelstands benötigt ebenfalls schnell wirkende, niedrigschwellige und leicht zugängliche Liquiditätshilfen.
Im Vergleich mit den norddeutschen Ländern sind die schleswig-holsteinischen Betriebe dieser Größenordnung derzeit die Leidtragenden
Denn andere Bundesländer haben weitergehende Maßnahmenpakete geschnürt, die das Bundesprogramm sinnvoll ergänzen.
Wir appellieren daher an die Politik in Schleswig-Holstein, die Finanzierungslücken im Land wie angekündigt zu schließen und gleiche Wettbewerbschancen zu ermöglichen. Den finanziellen Spielraum hätte das Land, weil es auf ein eigenes Zuschussprogramm für Soloselbständige und Kleinunternehmer verzichtet hat.“
Text: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal