Süßes zu Weihnachten: 300 Prozent Aufpreis für Verpackungen

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Während sich Verbraucher*innen beim Einkaufen über Berge von Verpackungsmüll ärgern, liefert die Süßwarenindustrie ihre Naschereien zur Adventszeit in extra großen Verpackungen an die Supermärkte. Den zusätzlichen Müll lassen sich Hersteller und Handel vom Käufer gut bezahlen: Manche Pralinen und Schokoladen im Weihnachts-Look kosten viermal so viel wie in der üblichen Verpackung.

Überquellende Papiertonnen und randvolle gelbe Säcke im Haushalt gehören für Verbraucher*innen zu den großen Ärgernissen im Alltag. 87 Prozent wünschen sich mehr unverpackte Produkte im Supermarkt. Doch die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist gewaltig, denn selbst Obst und Gemüse liegen zu mehr als 60 Prozent bereits verpackt im Laden.

Schlechtes Geschäft für die Kunden
Zur Weihnachtszeit erreicht der Verpackungseifer der Produzenten seinen Höhepunkt, wie ein aktueller Produktvergleich der Verbraucherzentrale zeigt. Pralinen und Schokolade liegen verhüllt in glitzernden Glocken, Sternen oder Weihnachtsbäumen aus Plastik und Pappe in den Regalen. „Wer hier zugreift, macht ein schlechtes Geschäft“, sagt Selvihan Koç, Expertin für Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale. „Denn manche Produkte kosten in der Weihnachtsverpackung bis zu viermal so viel wie sonst.“

Viel Plastik, wenig Inhalt
Die üppigen Preisaufschläge tarnen Hersteller, indem sie riesige Verpackungen mit kleiner Füllmenge anbieten. Auf Pralinenverpackungen ist zwar die Füllmenge in Gramm, aber meist keine Stückzahl angegeben. „Dazu liegt die Weihnachtsware häufig nicht im Süßwarenregal, sondern irgendwo im Laden an Aktionsständen. Damit wird der direkte Preisvergleich für Verbraucher*innen noch schwieriger“, so Selvihan Koç. „Unser Tipp: lieber die Originalpackung kaufen und zum Verschenken selbst verzieren. Das spart Geld und vermeidet unnötigen Müll.“

Wer auch zur Weihnachtszeit nachhaltig einkaufen und essen möchte, findet auf der Internetseite der Verbraucherzentrale viele Tipps.

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