Anne Düren bei der Verleihung des EhrenamtPreises

„Mein bisher größter Erfolg im Ehrenamt?
Dass der Junge in die Oberstufe gekommen ist“, sagt Anneliese Düren aus Trittau stolz. „Dabei ist das in Trittau gar nicht so einfach.“

Als die erste Flüchtlingswelle Deutschland 2013 erfasste, zog neben Anneliese Düren eine Mutter mit ihrem Sohn ein. Die Familie aus Afghanistan wurde auf der Flucht getrennt, Vater und Bruder über ein Jahr in Griechenland festgehalten. „Es hat mich berührt, wie der Junge ohne Freude auf der Straße Fußball gespielt hat“, sagt Düren.

Anzeige

„Dann habe ich an meine Kinder gedacht und welche Chancen sie in Deutschland haben.“ Sie habe etwas zurückgeben wollen von ihrem Glück, habe nicht aktiv nach einem Amt gesucht und doch eine Aufgabe gefunden. Bis heute kommt ihr Patenkind drei Mal in der Woche nach der Schule zum Essen vorbei, obwohl er mittlerweile 16 Jahre alt ist.

Sie hilft bei den Hausaufgaben und bei allem, was sonst anfällt – eben wie bei den eigenen Kindern. Unterstützt die Flüchtlingsfamilie allen Schwierigkeiten zum Trotz über Jahre hinweg, kontinuierlich und zuverlässig. Sie sammelt Spenden ein, beantragt finanzielle Mittel beim Amt oder besorgt der Familie einen Rechtsanwalt, als der Asylantrag abgelehnt wurde. „Durch meine Familie hatte ich viele Kontakte, unter anderem zum Sportverein“, sagt Düren. „Die kann ich jetzt optimal nutzen.“

Neben dieser persönlichen Hilfe war Düren zwei Jahre lang als ehrenamtliche Deutschlehrerin tätig. Auch hieraus seien freundschaftliche Kontakte gewachsen.

Sie empfinde ihre ehrenamtliche Aufgabe als Bereicherung, freue sich, etwas über andere Kulturen zu lernen. „Bis heute redet mich der junge Mann mit „Frau Anne“ an“, sagte Anneliese Düren. „Das ist seine Art, mir Respekt zu zeigen.“ Sie werde durch die Gespräche über Flucht und das eingeschränkte Leben im Iran geerdet, so Düren. „Unseren Kindern steht die ganze Welt offen. Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber einem Einzelnen helfen.“

Anneliese Düren wurde für den EhrenamtPreis der BürgerStftung Region Ahrensburg 2018 nomniert und von Landtagspräsident Klaus Schlie mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Anzeige