Cornelia Harmuth, Tim Ströver, Birte Kruse-Gobrecht, Ilse Siebel, Axel Richter, Dr. Henning Görtz (Foto: B. Engel)

Stadt und Künstlergruppe setzen am 75. Jahrestag des Kriegsendes ein Zeichen für den Frieden

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Auf den Stufen vor dem historischen Rathauseingang in Bargteheide steht seit heute Stormarns achter Friedensstein. 75 Jahre nach Kriegsende, am Freitag, 8. Mai 2020, setzen die Stadt und die Künstler*innengruppe 9. November damit ein sichtbares Zeichen für Frieden, Freiheit und Demokratie.

Die Friedenssteine sind ein Projekt der Künstlergruppe 9. November. Ziel ist es, Stormarn mit einem friedensbezogenen Netzwerk zu verbinden. Künstler Axel Richter fertigte dafür 55 Friedenssteine -für jede Kommune des Kreises einen.

„Der 8. Mai 1945 bedeutete die Befreiung von den Nazi-Qualen und war Startpunkt des bis heute währenden Friedens in Europa. Diesem Friedenstag würdigen wir daher mit einem Friedensstein. Und dieses Symbol des Friedens verbinden wir fest mit den Stufen des Rathauses, so zu sagen also mit dem Fundament unserer Demokratie“, so Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht.

Ilse Siebel, Mitglied der Künstlergruppe 9. November, wies darauf hin, dass erst 1985, mit der Rede von Bundespräsident Richard von Weizäcker aus dem 8. Mai ein Tag der Befreiung wurde. „40 Jahre war es der Tag der Niederlage gewesen“, so Siebel. Sie mahnte auch heute, sich für den Frieden in der Welt einzusetzen und den Export von deutschen Waffen zu unterlassen.

Auch Landrat Dr. Henning Görtz zeigte sich erfreut, dass trotz der besonderen Umstände für die Friedenssteinsetzung an diesem historischen Datum festgehalten wurde „Wer sich auf seine Werte besinnt, sich kennt einander wertschätzt und voreinander Respekt hat führt keine Kriege gegeneinander, sondern trägt zu einem friedlichen Miteinander bei“, appellierte der Landrat.

Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth verlas einige der über 100 gesammelten Friedensbotschaften, die mit dem Stein verankert wurden. Neben Botschaften von Bürgern und Politikern fanden auch Kinderbotschaften ihren Weg in den Friedensstein. Die Kinder äußerten unteranderem den Wunsch nach einem Aufwachsen ohne Gewalt und dem Recht zur Schule zu gehen. Auch Botschaften aus den Partnerstädten in Frankreich und Polen wurden in den Stein eingelassen.

Pastor Tim Ströver der evangelischen Kirchengemeinde Bargteheide forderte dazu auf, sich auf Frieden und Mitmenschlichkeit zu besinnen und den gesetzten Friedensstein als ‚Stein des Anstoßes‘ zu verstehen: „Man tritt mit dem Stein in den Dialog, wird angehalten, innezuhalten, sich selbst in Beziehung zu setzen. Diese Form der Kunst ist wichtig, denn sie eckt an und fordert zur Reaktion auf“.

Die Setzung des Friedenssteins war ursprünglich ein Teil der Veranstaltungsplanung zum Stadtrechtejubiläum Bargteheides. Wegen der aktuellen Situation um Corona können viele Veranstaltungen nicht wie geplant oder gar nicht stattfinden, so wie der Festakt am 15. Mai 2020. Bürgermeisterin stellte in Aussicht, dass im kommenden Jahr das 50+1-Jubiläum umso mehr gefeiert werde.

Auf dem Foto: Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth, Pastor Tim Ströver, Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht, Ilse Siebel, Axel Richter, Landrat Dr. Henning Görtz

Text: Stadt Bargteheide /Redaktion, Foto: B. Engel

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