Björn Ipsen (Foto: IHK Flensburg / Dewanger)

Umfragen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages aus jüngster Zeit zeigen eindeutig: Die Energie- und Strompreise belasten die deutsche Wirtschaft so sehr, dass schnelles politisches Handeln unabdingbar war.

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Mit der Entscheidung, die EEG-Umlage bereits zum 1. Juli 2022 abzuschaffen, ist ein erster richtiger Schritt erfolgt.  „Wichtig ist nun, dass auch die Stromlieferanten die Entlastung an die Kunden weitergeben“, betont Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.

Aus Sicht der IHK müssen sich zusätzliche Maßnahmen schnell anschließen

  • Der Wegfall der EEG-Umlage dämpfe lediglich die aktuellen Preissteigerungen für den Energiebezug.
  • Die Stromsteuer solle auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden und auch die Übernahme der Finanzierung für weitere Abgaben und Umlagen auf den Strompreis wie die Offshore-Netz- und KWK-Umlage sowie die Umlage für abschaltbare Lasten müsse aus dem Staatshaushalt erfolgen.
  • Auch ein Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten, wie im Kohlekompromiss vorgesehen, wäre denkbar.
  • Dies seien kurzfristige Maßnahmen, die aktuelle Effekte auffangen – perspektivisch bedarf es einer grundsätzlichen Reformierung des Abgaben- und Umlagensystems im Energiesektor.

In Schleswig-Holstein sind die Netzentgelte besonders hoch

Björn Ipsen: „Unsere Betriebe zahlen im bundesweiten Vergleich die höchsten Verteilnetzentgelte. Obwohl unser Bundesland maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele beiträgt, wird es mit zusätzlichen Kosten für regionale Verbraucher bestraft. Vielmehr müssen eigentlich dort die Netzentgelte günstig sein, wo Erneuerbarer Strom erzeugt wird. So würde diesen Regionen ein Anreiz gegeben, Erneuerbare weiter auszubauen. Kurzfristig muss mindestens eine bundesweite Angleichung der Netzentgelte erfolgen, wie im Koalitionsvertrag angedeutet.“

Text: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: IHK Flensburg / Dewanger

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