„Die Stimmung des Gastgewerbes hat sich trotz guter Buchungszahlen für die anstehende Saison in vielen Destinationen wieder deutlich verschlechtert,“ sagt Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.
Nach einem Klimaindex von 142,5 Punkten im Herbst 2021 fällt der Wert in diesem Frühjahr auf 107,7 Punkte. Auch die Aussichten seien trüb. Ipsen: „Die Betriebe blicken vor allem pessimistisch in die Zukunft. Neben der zugespitzten Arbeits- und Fachkräftesituation bereiten den gastgewerblichen Betrieben besonders die gestiegenen Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise Sorgen.“
Auch die Reisewirtschaft in Schleswig-Holstein ist von diesen Entwicklungen betroffen. Allerdings begünstigt die gestiegene Nachfrage an Fernreisen das Stimmungsbild in den Reisebüros. So steigt der Klimaindex auf 90,6 Punkte und nähert sich damit den Vorpandemie-Werten.
Um die Inflationsauswirkungen besser einschätzen zu können, wurden die Betriebe im Gastgewerbe und der Reisewirtschaft genauer zum Thema Preisentwicklung befragt. Die überwiegende Mehrheit sieht sich mit gestiegenen Einkaufs- und Energiepreisen konfrontiert. 91 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sehen darin das aktuell größte Geschäftsrisiko; in der Reisewirtschaft sind es 61 Prozent der Unternehmen.
„Die Herausforderungen für die Tourismusbranche nehmen in diesen krisenhaften Zeiten massiv zu. Durch die Beschränkungen in der Pandemie haben die Betriebe viel Eigenkapital verloren. Damit sie sich sicher aufstellen können, bedarf es seitens der Tourismuspolitik weiterhin gezielter Unterstützung und Förderung für Innovationen wie beispielsweise für Digitalisierung und Klimaneutralität“, betont der Hauptgeschäftsführer.
Text: IHK SH / Redaktion, Foto: IHK Flensburg / Dewanger