Klaus-Hinrich Vater (Foto: IHK zu Kiel)

„Mehr als eine Autobahn“ – IHK Schleswig-Holstein und IHK Stade fordern: A-20-Stillstand überwinden!

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Sie ist mehr als eine Autobahn. Sie ist Zukunftsachse für Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Entlastungsachse für Hamburg: die A 20. Seit 2005 ist sie aber vor allem: Stillstand. Eine Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade für den Elbe-Weser-Raum und der IHK Schleswig-Holstein soll das jetzt ändern. Gemeinsam fordern die IHKs nördlich und südlich der Elbe den Weiterbau der Küstenautobahn.

Die A 20 erhöht die Attraktivität beider Regionen für Fachkräfte durch verringerte Fahrzeiten, sie stärkt den Tourismus durch bessere Erreichbarkeit und verkürzt Transportwege. Das bekräftigt eine Umfrage der IHKs zum Stellenwert der Küstenautobahn unter Unternehmerinnen und Unternehmern beidseitig der Elbe. Diese hat ergeben, dass für mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten die A 20 die Möglichkeit der schnellen Wege für neue Geschäftsbeziehungen und Transporte erhöht. Rund ein Viertel (24 Prozent) sieht Chancen für das Zusammenwachsen der Unterelberegion und damit verbunden Verbesserungen für wirtschaftliches Handeln. Aber auch die Stärkung der internationalen Verkehrsbeziehungen spielt eine wichtige Rolle und wird von 22 Prozent der Befragten als ein wichtiges Argument für die A 20 gesehen.

Einer der wichtigsten Bausteine des Projekts ist die feste Unterelbequerung. „Die möglichen Impulse für die Wirtschaft durch größere Absatzmärkte sind ein deutliches Signal pro A 20“, sagt Matthias Kohlmann, Präsident der IHK Stade. „Die Fähre ist ein gutes und zuverlässiges Transportmittel. Aber wie viel schneller könnten wir einander sehen, wie viel effizienter Dienstleistungen und Waren austauschen, wenn wir einen Tunnel zwischen Drochtersen und Glückstadt hätten? Wir könnten zwei Wirtschaftsräume, die kulturell und emotional zusammenhängen, auch tatsächlich physisch miteinander verknüpfen.“

Die Bedeutung der A 20 erstreckt sich über viele Wirtschaftszweige: Handel, Industrie, Tourismus und Verkehr. Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein und Präsident der IHK zu Kiel, hebt die Chancen für Reiseverkehre hervor: „Die feste Unterelbequerung schafft durch die schnelle Verbindung neue Möglichkeiten sowohl für den klassischen Urlaub als auch für Tagestouristen und entlastet dabei die Strecke durch Hamburg.“ Auch für die Fachkräftesicherung biete die A 20 gute Argumente: „Sowohl für die Unternehmen in Niedersachsen als auch in Schleswig-Holstein würde diese Autobahn das Einzugsgebiet für potenzielle Fachkräfte vergrößern. Das Thema nimmt im Rahmen des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung zu, wie uns die Betriebe spiegeln“, ergänzt Kohlmann.

„Industrie gilt oft immer noch als schmutzig und rückständig, obwohl sie unser Technologie- und Innovationstreiber schlechthin ist. Es ist aber immer schwieriger, geeignete Flächen zu finden. In Brunsbüttel sind freie Industrieflächen vorhanden. Gern bieten wir sie niedersächsischen Unternehmen an, die südlich der Elbe keine oder nur schwer Gewerbegebiete finden“, so Vater. Das könne nur ökonomisch sinnvoll gelingen, wenn die Flächen über die Verkehrsträger gut zu erreichen sind. Die A 20 sei „eine Investition in die technologische Zukunft ganz Norddeutschlands“. „Daher ist es das falsche Signal an die Wirtschaft, unsere wichtigsten Infrastrukturprojekte permanent in Frage zu stellen und zu beklagen. Wenn wir den Anschluss nicht verpassen wollen, brauchen wir die Realisierung der A 20 – jetzt!“, sagt Kohlmann.

Text, Foto: IHK Schleswig-Holstein

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