Die Zielmarke war ehrgeizig gesteckt – und ist fast vollständig erreicht
Ein Jahr nach dem „Mobilfunk-Gipfel“ der großen Netzbetreiber Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone bei Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz haben die Konzerne in Kiel eine Zwischenbilanz gezogen. Danach liegen die Netzabdeckung bei der reinen Mobilfunk-Telefonie (2G/GSM) inzwischen bei fast 100 Prozent und die Versorgung der schleswig-holsteinischen Haushalte im Datenübertragungsbereich (4G/LTE) bei knapp 95 Prozent
„Im Vergleich zum Vorjahr haben die Mobilfunknetzbetreiber damit zwischen 12 und 49 Prozent der weißen LTE-Flecken in ihrem jeweiligen Netz geschlossen“, sagte Buchholz und dankte den Konzernen.“ Das Land werde zusammen mit seinem Breitband-Kompetenzzentrum (BKZ.SH) alles daran setzen, das Ausbau-Tempo noch zu forcieren.
Mit Blick auf den neuen Mobilfunk-Standard 5G sagte Walter Goldenits, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland GmbH: „Wir freuen uns, dass wir den Mobilfunkausbau in Schleswig-Holstein weiter vorantreiben können. Neben den massiven Anstrengungen bei der Schließung letzter LTE Lücken, sind wir dieses Jahr erfolgreich in den 5G-Ausbau gestartet. Schon heute kann die Hälfte der Einwohner in Schleswig-Holstein im Netz der Telekom 5G nutzen.“
Valentina Daiber, Vorständin Recht und Corporate Affairs bei Telefónica Deutschland / o2, sagte zu den Investitionen ihres Konzerns: „Wir haben unser Mobilfunknetz in Schleswig-Holstein in diesem Jahr mit rund 300 neuen 4G-Anlagen massiv für unsere Kunden ausgebaut. Spätestens 2025 wollen wir über ein flächendeckendes 5G-Netz verfügen.“
Michael Jungwirth aus der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland: „Schleswig-Holstein ist klar auf der Überholspur. In den letzten zwölf Monaten haben wir unser Ausbauprogramm massiv beschleunigt. So haben wir seit April 233 LTE-Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen vorgenommen und 60 Mobilfunkstandorte in ganz Schleswig-Holstein mit 5G ausgerüstet.“
Buchholz erinnerte daran, dass schon heute angesichts der bundesweit herausragenden Glasfaserversorgung in Schleswig-Holstein besonders gute Voraussetzungen für eine flächendeckende Mobilfunkversorgung bestehen.
Schleswig-Holstein soll 5G-Vorzeigeland werden
Für 2021 kündigten die Mobilfunknetzbetreiber unterdessen die Umrüstung von 455 sowie den Neubau von 189 Sendeanlagen an. Ein weiteres Ziel von Wirtschaftsminister Buchholz: „Wir wollen Schleswig-Holstein zu einem 5G-Vorzeigeland machen. Die Voraussetzungen dafür sind ideal. Neben einer mobilfunktauglichen Topographie bieten wir eine enorme Glasfaserverfügbarkeit sowie spannende Einsatzbereiche für 5G – etwa eine autonom fahrende Fähre auf der Kieler Förde.“
Technischer Hintergrund:
Mobilfunk ist ein so genanntes geteiltes Medium („shared medium“). Dies bedeutet, dass sich alle Nutzer einer Funkzelle die dort maximal verfügbare Bandbreite teilen. Je mehr Nutzer also in einer Funkzelle aktiv sind, desto geringer ist die Bandbreite, die dem einzelnen Nutzer zur Verfügung steht. Darüber hinaus hängt die tatsächliche, beim Nutzer ankommende Leistung des Mobilfunknetzes von mehreren Faktoren ab:
- der Qualität des Handys des Nutzers,
- dem gebuchten Vertrag des Nutzers,
- der Nutzung innerhalb oder außerhalb geschlossener Gebäude,
- der Witterung, der umgebenden Vegetation sowie der Topografie,
- der Geschwindigkeit, mit der sich der Nutzer bewegt.
Text: Wirtschaftsministerium / Redaktion, Foto: Erich Westendarp, Pixabay