„Die Landesregierung beschließt den Bau der Stromleitung im Alternativkorridor. Wir verwenden dabei Freileitungen, verlegen in landschaftlich sensiblen und dichter besiedelten Gebieten jedoch Erdkabel.“ Zu diesem Ergebnis kamen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c des Kopernikus-Gymnasiums in Bargteheide, die am 23. Januar 2019 im Rahmen eines Projekttages am Planspiel „Zukunft Netzausbau in Schleswig-Holstein – Ein Planspiel für Schulen“ teilgenommen hatten.
In verschiedenen Rollen, von der Landesregierung über Wirtschaftsverbände bis hin zu Akteuren des Naturschutzes und Bürgerinitiativen, vertraten die Schülerinnen und Schüler sehr engagiert die unterschiedlichen Interessen in Sachen Netzausbau. Dabei setzten sie sich auch in den Pausen aktiv mit ihrer Rolle auseinander. Am Runden Tisch diskutierten sie dann sehr sachlich und lösungsorientiert – und kamen zu einem Ergebnis. Wie lautet das Fazit? „Anfangs hätte ich das gar nicht erwartet, aber es hat sehr viel Spaß gemacht, sich in die Rolle hineinzuversetzen“, so eine Schülerin. Ein Mitschüler ergänzte: „Wir haben uns mit unseren Zielen durchgesetzt. Es war sehr realistisch.“ „Wir möchten mit dem Projekt zeigen, dass das Gelingen der Energiewende und weitere Fortschritte beim Netzausbau unmittelbar zusammenhängen“, fasste Projektleiter Jan Roessel von der Deutschen Gesellschaft e. V. das Projektziel zusammen. Hauke Seiler, Lehrer für Wirtschaft/Politik, betonte, dass „mit diesem Planspiel deutlich wurde, wie Politik funktioniert. Frühzeitiges Engagement ist wichtig. Davon lebt nicht nur die Schule, sondern auch die Gesellschaft.“
Die Veranstaltungsreihe „Zukunft Netzausbau in Schleswig-Holstein – Ein Planspiel für Schulen“ besteht aus 15 halbtägigen Workshops in Form von Planspielen an Schulen in Schleswig-Holstein. Am Ende der Reihe steht eine Abschlussveranstaltung im Landtag in Kiel, bei der Expertinnen und Experten der Energiepolitik mit Schülerinnen und Schülern diskutieren.
Die Energiewende verändert die Stromversorgung in Deutschland. Das Projekt ist dabei von zentraler Bedeutung für das Land Schleswig-Holstein. Die Energiewende bleibt aber nicht unumstritten. Die Deutsche Gesellschaft e.V. möchte daher Schülerinnen und Schüler über den Zusammenhang zwischen Energiewende und Netzausbau informieren.
Vor allem die jüngere Generation ist von den Veränderungen betroffen. Daher richtet sich das Projekt an Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 22 Jahren. Sie sind eingeladen, sich aktiv mit dem wichtigen Zukunftsthema auseinanderzusetzen. Dabei werden die Besonderheiten Schleswig-Holsteins in der Branche herausgearbeitet. Am Ende sollen die Schüler und Schülerinnen dazu befähigt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Die Veranstaltung wird von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH) gefördert und durch das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein unterstützt.