Bus der Linie 369 in Ahrensburg (Foto: Ahrensburg-Portal)

Der „Runde Tisch für Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Stormarn“ hat seine Arbeit aufgenommen

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Zum Auftakt am Montag kamen in der Kreisverwaltung in Bad Oldesloe Vertreter und Vertreterinnen der Verkehrsunternehmen, Landrat Dr. Henning Görtz, die Verkehrsverbünde hvv und NAH.SH sowie Bürgermeister beziehungsweise deren Vertreter mit Verkehrsexpert*innen der im Kreistag vertretenen Parteien CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD zusammen. Sie entwickelten erste Vorschläge, wie dem hartnäckigen Fahrermangel und den Krankmeldungen begegnet werden kann, die oft Grund für Fahrtausfälle sind.

„Im Vordergrund steht, die Verlässlichkeit und Attraktivität des ÖPNV zu erhalten“, sagte Landrat Henning Görtz. Es ist das erste Mal, dass alle Beteiligten am ÖPNV in Stormarn an einem Tisch nach Lösungen suchen. Einige Verkehrsunternehmen arbeiten bereits zusammen, um sich bei Fahrerausfällen gegenseitig zu unterstützen. Dies soll beibehalten werden.

Diskutiert wurde über die Steigerung der Attraktivität des Berufs ebenso wie über neue Wege bei der Personalgewinnung. Auch könnten Fahrpläne optimiert werden, um Einsatzzeiten von Bussen und Personal zu entspannen. „Dabei handelt es sich um erste Ansätze, die die Teilnehmenden weiterverfolgen wollen“, sagte Jan Schwartz, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, auf dessen Initiative die Runde zusammenkam.

„Eine Idee ist auch, Einsatzzeiten so zu organisieren, dass Busfahrer*innen die Möglichkeit haben, in Teilzeit zu arbeiten und zusätzlich einen anderen Job ausüben zu können. Damit werden die Zeiten zwischen den Schichten optimiert und unbeliebte geteilte Dienste vermieden“, sagte Görtz. Auch dadurch könne die Attraktivität des Berufs erhöht werden. „Dabei müssen die individuellen Bedürfnisse und Belastungsgrenzen berücksichtigt werden“, fügte Schwartz hinzu. „Die Vereinbarkeit von Arbeitszeiten und die persönliche Lebenssituation spielen eine immer wichtigere Rolle.“

Selbst vermeintlich kleine Änderungen könnten die Attraktivität verbessern. So wären sanitäre Anlagen an zentralen Haltepunkten wichtig, um insbesondere Frauen die Arbeit als Busfahrerinnen zu erleichtern.

Die Teilnehmenden vereinbarten, den Austausch fortzusetzen. Dazu könnte auch ein weiteres Treffen am Runden Tisch nötig werden. „Der Auftakt ist jedenfalls gelungen“, sagt Schwartz. Nun bleibe abzuwarten, ob sich dadurch die Situation im öffentlichen Nahverkehr verbessern lasse.

Text: Jan Schwartz, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen

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