Nina George mit ihrem aktuellen Roman „Die Schönheit der Nacht“ im Marstall

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Mal ist sie Anne West, mal auch Nina Kramer und zur Hälfte Jean Bagnol. Nach Ahrensburg kam die deutsche Schriftstellerin und Journalistin als Nina George und bezauberte die Zuhörer mit der Lesung ihres neuesten Romans „Die Schönheit der Nacht.“

„Bücher haben mich alles gelehrt, was ein Mensch sein kann“, sagt Nina George und zieht mit ihrer geheimnisvollen und gleichzeitig so offenen Art die Zuhörer im Marstall bereits in der ersten Sekunde in ihren Bann. Sie schreibe über Themen, die sie berühren – über Liebe, Trauer, Schmerz und innere Freiheit, gewinne ihre Ideen aus kleinen Begegnungen des Alltags sowie ihrem Leben in der Bretagne. „Die Anwesenheit von nichts ist sensationell. Die Steine, der Himmel und das Meer, welches mal wie Seide, dann wieder wild und ungezähmt ist.“ In ihrem neuen Roman „Die Schönheit der Nacht“ erzählt Nina George die Geschichte zweier Frauen vor der beeindruckenden Kulisse der bretonischen Küste. Es geht um ihre Wünsche und Träume, ihre Sinnlichkeit und ihr Begehren. Im Mittelpunkt steht die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire, die mit ihrem Leben und der Frau, die sie geworden ist, nicht zufrieden ist. Ihr gegenüber: Die junge Julie, eine Frau im Morgengrauen des Erwachsenenwerdens, die das Leben mit all seinen Farben, Mut und Leidenschaft entdecken möchte – und gleichzeitig die Freundin von Claires Sohn Nicolas ist.
Nina George beschreibt ihre Romanfiguren wie gute Freunde, mit denen sie spricht und die Schauplätze ihres Lebens entdeckt, um sie besser kennenzulernen. „Ich schreibe Tage und Wochen an ihren Biographien, was sie empfinden und wie sie sich verhalten“, so George. „Für meinen aktuellen Roman habe ich zudem vier Monate nach einem passenden Anfang gesucht.“
Ihre Liebe fürs Schreiben und Kraft des Erzählens würdigt auch ihr Publikum, welches ihren Roman „Das Lavendelzimmer“ 63 Wochen lang auf die Bestseller-Liste des Spiegels hob. Selbst Männer kann George mit ihrem Schreibstil begeistern. „Ich habe „Die Schönheit der Nacht“ gleich zweimal hintereinander gelesen“, sagt ein Gast aus Großensee. „Sie hat bei mir offene Türen eingelaufen, die Themen genau richtig und nicht verklemmt rübergebracht.“
Nina George sieht ihre Einfühlungsgabe hingegen ganz pragmatisch: „Es gehört zu meinem Job, mich in verschiedene Menschen einzufühlen und von anderen Welten zu erzählen. Das Leben als Schreibende geht auch nicht spurlos an mir vorüber und hat Auswirkungen darauf, wie ich spreche und das Leben filtere.“

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