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Corona: Die Regeln für Schulen und Kitas im Januar 2021

Bildungsministerin Karin Prien (Foto: Frank Peter)

Das Land wird im Januar 2021 die Beiträge für Kita und Ganztagsbetreuung an Schulen erstatten

Das haben Finanzministerin Monika Heinold, Sozialminister Dr. Heiner Garg und Bildungsministerin Karin Prien heute in Kiel bekannt gegeben. „Zur Entlastung der Eltern stellen wir rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können wir den Januar beitragsfrei gestalten. Wir verbinden diesen Beschluss mit dem Ziel, die Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren“, erklärte Finanzministerin Monika Heinold.

Die Landesregierung geht davon aus, dass für die Erstattung der Kita- und Ganztagsbetreuungsbeiträge an die Träger für einen Monat rund 25 Millionen Euro benötigt werden. Rund 15 Millionen Euro sollen über die noch freien Mittel für die Kompensation aus dem Frühjahr finanziert werden, die verbleibenden rund 10 Millionen Euro über den mit dem Notkredit aufgelegten Härtefallfonds.

Sozialminister Dr. Heiner Garg: „Angesichts der aktuellen epidemiologischen Lage ist es notwendig, den Lockdown fortzuführen. Wir setzen dabei alles daran, auch in dieser besonders schwierigen Situation Eltern und ihre Kinder weiterhin bestmöglich zu unterstützen. Deswegen werden wir die Eltern im gesamten Januar von den Kita-Beiträgen freistellen.“

Kita-Notbetreuung wird fortgesetzt

Der Kita-Betrieb in Schleswig-Holstein wird sich an dem bekannten Stufenkonzept orientieren. Die Betretungsverbote werden fortgeführt. Eine Notbetreuung wird aber auch weiterhin zur Verfügung stehen, sodass folgende Zielgruppen betreut werden können, wenn Eltern keine alternative Betreuungsmöglichkeit zur Verfügung haben:

  • Kinder, deren (mindestens ein) Erziehungsberechtigter in Bereichen der kritischen Infrastrukturen dringend tätig ist und
  • Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden und darüber hinaus
  • Kinder, die einen täglichen hohen Pflege- und Betreuungsaufwand haben,
  • Kinder, die aus Sicht des Kindeswohls besonders schützenswert sind.

Angebote der erlaubnispflichtigen Kindertagespflege können durchgeführt, auf eine Notbetreuung beschränkt oder eingestellt werden. Auch wenn Kitas somit weiterhin im Rahmen einer Notbetreuung geöffnet haben, gilt der eindringliche Appell an die Eltern, wenn immer es möglich ist, ihre Kinder nicht in die Kita oder Kindertagespflege zu bringen, sondern Zuhause zu betreuen. Ziel der Landesregierung ist es, die Kitas wieder im Regelbetrieb zu öffnen, sobald das Infektionsgeschehen es zulässt

Erstattung der Elternbeiträge

Für den Monat Januar werden Eltern von den Kosten der Kindertagesbetreuung entlastet. So wird das Land unabhängig davon, ob die Eltern ihr Kind zu Hause betreuen oder die Notbetreuung in Anspruch nehmen müssen, die Kosten der Elternbeiträge übernehmen. Dies gilt auch für den Bereich der Kindertagespflege. Das konkrete Verfahren der Abwicklung soll analog des Verfahrens im Frühjahr 2020 erfolgen. Die Details wird das Land mit den kommunalen Landesverbänden und mit den Trägerverbänden klären.

Erhöhung des Kinderkrankengeldes

Der Bund wird gesetzlich regeln, dass das Kinderkrankengeld im Jahr 2021 für 10 zusätzliche Tage pro Elternteil und 20 zusätzliche Tage für Alleinerziehende gewährt wird. Dieser Anspruch soll – anders als bisher – auch dann gelten, wenn Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen müssen, weil die Betreuungseinrichtung pandemiebedingt geschlossen ist bzw. der Zugang zum Kinderbetreuungsangebot eingeschränkt wurde.

Erstattung von Verdienstausfall

Die behördlich angeordneten Betretungsverbote ermöglichen es nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) außerdem, dass berufstätige Eltern 67 Prozent ihres entstandenen Verdienstausfalls für längstens zehn Wochen, Alleinerziehende für längstens 20 Wochen erstattet bekommen können.

Minister Dr. Garg: „Der Schutz von Kindern hat weiterhin höchste Priorität. So werden selbstverständlich auch weiterhin Eltern und Kinder, die besonders belastet sind mit den vorhandenen Angeboten der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe unterstützt.“

Schulen

„Das Aussetzen des Präsenzunterrichtes hat ein Ziel: Möglichst schnell und dauerhaft unter eine landesweite Inzidenz von 50 zu kommen“, betonte Bildungsministerin Karin Prien heute in Kiel. „Je eher wir dieses Ziel erreichen, desto eher können alle Schülerinnen und Schüler wieder in den Präsenzunterricht gehen. Mehr noch, wir streben diese niedrige Inzidenz insbesondere an, damit die Schulen wieder im Präsenzunterricht öffnen können.“

Ab dem 11. Januar sollen die Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein in der Distanz lernen, der Präsenzunterricht in den Schulen ist ausgesetzt. Man wolle allen Schülerinnen und Schülern im Land ermöglichen, dass sie ihre Bildungslaufbahnen wie geplant fortsetzen können. Deshalb würden die Abschlussjahrgänge ab Montag entsprechende Lern- und Vorbereitungsangebote in den Schulen in Präsenz bekommen. „Die Angebote finden in Kleingruppen mit Abstand und Hygienekonzept statt und es gilt natürlich weiterhin die Maskenpflicht“, betonte Prien. Wie schon im Frühjahr werde es auch nun eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1-6 geben.

Prien warnte vor falschen Erwartungen an die Digitalisierung. Schule sei darauf ausgerichtet, dass Kinder und Jugendliche persönlich zusammenkommen. Die Vielzahl der eingeleiteten Maßnahmen solle vor allem den Auswirkungen der Pandemie entgegensteuern: „Seit März 2020 haben wir mit unzähligen Maßnahmen versucht, die Schäden in Grenzen zu halten, die die Pandemie unserem Bildungssystem zufügt. Schule ist ein besonders wertvoller Ort. Der Unterricht im Klassenverband dient nicht nur dazu Wissen zu vermitteln. Er ist ein sozialer Raum, ein Lernraum und für manche Kinder und Jugendliche auch ein Schutzraum. Selbst das beste Lernmanagementsystem, selbst die perfekte Videokonferenz, können das Erlebnis gemeinsamen Lernens im Klassenraum nicht ersetzen“. Am Ende dieser Phase wolle man daher die Erfahrungen im Lernen auf Distanz auch wissenschaftlich evaluieren.

„Ende Januar werden wir dann abhängig vom Infektionsgeschehen, den Inzidenzwerten und der Entwicklung der Mutationen des Virus sowie der Beschlusslage von Bund und Ländern sehen, ob und unter welchen Bedingungen wir die Schulen im Februar wieder schrittweise für den Präsenzunterricht öffnen können“, sagte die Ministerin. Klar sei aber auch, dass es schon vorher zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts kommen könne, wenn in Schleswig-Holstein die Zahl der Neuinfektionen dauerhaft deutlich unter der Grenze von 50 pro 100.000 Einwohner liege.

Für die Zeit nach dem Lockdown habe das Bildungsministerium zudem, wie im Dezember angekündigt, den Corona-Reaktionsplan überarbeitet. „Zukünftig werden wir in Landkreisen, in denen die Inzidenz über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, automatisch für die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 7 in den Wechselunterricht gehen, und selbstverständlich werden wir auch weiterhin eine Inzidenzabhängige Maskenpflicht in unseren Schulen haben“, so Karin Prien.

Berufliche Schulen

Für die Beruflichen Schulen teilt das fachlich zuständige Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus folgende Regelungen für die Zeit nach dem 11. Januar mit: Auch in den berufsbildenden Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren findet bis Ende des Monats im Grundsatz kein Präsenzunterricht statt. Ausnahmen gibt es in dieser Zeit für Unterricht in Abschlussklassen, für die Durchführung von Prüfungen und das Schreiben wichtiger Klassenarbeiten.

Der seit dem 1. Januar 2021 für die Berufliche Bildung zuständige Minister Dr. Bernd Buchholz erklärte, dass ab 1. Februar wieder Präsenzunterricht vorgesehen sei, wenn das Infektionsgeschehen dies ermögliche. In Kreisen mit einem Inzidenzwert von über 50 gilt allerdings die Einschränkung, dass maximal 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Präsenzform unterrichtet werden dürfen. Bei Klassengrößen von über 15 Jugendlichen sei durch Teilung der Gruppe oder entsprechend große Räume sicherzustellen, dass ein Mindestabstand von 1,5 m eingehalten wird.

„Mit dieser Regelung schaffen wir für die Schulen einen klaren Handlungsrahmen, gewähren ihnen zugleich aber auch die erforderliche Flexibilität, um den Schulbetrieb sachgerecht gestalten zu können“, so Buchholz.

Text: Staatskanzlei Schleswig-Holstein / Redaktion, Foto: Frank Peter

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Drogen am Steuer – heute Nacht erwischt

Polizeiwagen (Ahrensburg-Portal)

Heute Morgen haben Beamte des Polizeireviers Ahrensburg einen Verkehrsteilnehmer überprüft, der unter dem Einfluss von Rauschmitteln mit einem Auto unterwegs gewesen ist.

Gegen 00:15 Uhr stoppten die Streifenwagenbesatzung in der Brückenstraße den Fahrer eines VW zwecks einer allgemeinen Verkehrskontrolle. Im Rahmen dessen bemerkten die Einsatzkräfte bei ihrem Gegenüber rote glasige Bindehäute und pulsierende Pupillen, was auf einen Konsum von Drogen hindeutete.

Ein darauf von dem 23-Jährigen absolvierter Drogenvortest verlief positiv auf Cannabis, Amphetamine und Kokain. Der Betroffene musste sich der Entnahme einer Blutprobe stellen, seine Fahrzeugschlüssel behielten die Beamten erst einmal ein. Der Großenseer wird sich nun wegen der Drogenfahrt verantworten müssen.

Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal

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Bankmitarbeiter verhindern Enkeltrick

Stadt Ahrensburg (Foto: Ahrensburg-Portal)

Am 05.01.2021 konnte durch aufmerksame Bankangestellte in Ahrensburg ein Enkeltrick verhindert und so eine 98-jährige Frau vor großen finanziellen Schaden bewahrt werden.

Die Seniorin erhielt einen Anruf, in dem die Betrügerin, die sich als nahestehende Verwandte ausgab, in üblicher Manier glaubhaft schilderte, dass sie dringend Geld für einen Immobilienkauf benötige. Die Frau ging daraufhin zur Bank, um ihr Erspartes – eine hohe fünfstellige Summe – abzuheben. Die Mitarbeiter der Bank wurden jedoch misstrauisch und verhinderten so die Vollendung einer Straftat.

Immer wieder gelingt es Betrügern, mit der Enkeltrickmasche ältere Leute um hohe Geldbeträge zu erleichtern. Dabei gaukeln sie in der Regel eine Notlage oder eine Situation vor, in der sie dringend Geld benötigen. Dabei gehen sie so geschickt vor, dass die Opfer denken, dass wirklich ein Angehöriger am Telefon ist.

Tipp der Polizei
Wer Zweifel hat, sollte das Telefonat sofort beenden und nur die tatsächlich bekannten Telefonnummern von Angehörigen zurückrufen. Wenn jemand Sie um Geld bittet, vergewissern Sie sich immer durch einen Rückruf, ob die Bitte auch tatsächlich von einer nahestehenden Person, der man helfen möchte, stammt.

Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion, Foto:  Ahrensburg-Portal

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Schwerverletzter nach Verkehrsunfall

Polizei SH (Symbol-Bild, Montage: Ahrensburg-Portal)

Am 05.01.2021, gegen 07:10 Uhr kam es auf der Landesstraße 85 zwischen Barnitz und Westerau zu einem Verkehrsunfall mit einer schwerverletzten Person.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand befuhr ein 21-jähriger Mann mit einem VW die Landestraße 85 aus Barnitz kommend in Richtung Westerau. Aus noch ungeklärter Ursache geriet der Polo im Ausgang einer Rechtskurve ins Schleudern und kam nach links von der Fahrbahn ab.

Der Pkw durchfuhr eine Böschung, überschlug sich seitlich und kam auf der linken Fahrzeugseite zum Erliegen. Der 21-jährige Fahrer aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg zog sich dabei schwere Verletzungen zu und wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 3.000 Euro.

Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion, Foto:  Ahrensburg-Portal

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Ahrensburg und Corona: 87 Neuinfektionen und Inzidenzwert von 104 im Kreis

Verwaltungsgebäude des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe (Foto: Ahrensburg-Portal)

Die Zahl der klinisch bestätigten COVID-19-Fälle in Stormarn seit März 2020 beträgt insgesamt 3.475 (Stand: 06.01.2021, 15:00 Uhr).

Die Anzahl der aktuell klinisch behandelten, in Quarantäne befindlichen und der wieder gesunden Personen hat das Kreisgesundheitsamt heute nicht veröffentlicht. Insgesamt 88 Personen sind seit März 2020 gestorben – an oder im Zusammenhang mit Covid-19.

Im Kreis Stormarn (244.594 Einwohner*innen) wurden innerhalb der letzten sieben Tage 256 Neuinfektionen bestätigt. Das entspricht einem Inzidenzwert von 104,9 Infektionen pro 100.000 Einwohner*innen.

Text: Kreis Stormarn / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal

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Trickdieb erbeutet Bargeld vom Senior

Polizei-Station Ahrensburg (Foto: Ahrensburg-Portal)

Am 04.01.2021 wurde gegen 09:30 Uhr ein 84-jähriger Mann im Treppenhaus einer Arztpraxis in der Großen Straße in Ahrensburg von einem Mann angesprochen. Dieser habe ihm eine Zwei-Euro-Münze hingehalten und gefragt, ob er wechseln könne. Der Geschädigte nahm daraufhin sein Portmonee in die Hand und öffnete das Kleingeldfach, um dieser Bitte nachzukommen. Etwas später stellte der Senior dann fest, dass ihm 100 Euro in Geldscheinen fehlten.

Der Tatverdächtige wird folgendermaßen beschrieben: ca. 170 cm groß, 40-50 Jahre alt, gepflegtes Erscheinungsbild.

Die Kriminalpolizei in Ahrensburg hat die Ermittlungen übernommen und bitte Hinweisgeber, die Angaben zur Person machen können sich unter der Telefonnummer 04102/809-0 zu melden.

Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion, Foto:  Ahrensburg-Portal

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Nach Farraddiebstahl: Eigentümer für 2 Fahrräder gesucht

Stadt Bargteheide (Foto: Ahrensburg-Portal)

Nach dem Stand der Ermittlungen wurde versucht ein schwarzes Damenfahrrad der Marke Ortler mit Satteltaschen am 21.12.2020 vor dem Penny Markt in der Rathausstraße in Bargteheide zu entwenden. Des Weiteren wurde am selben Tag versucht auch ein schwarzes Mountainbike der Marke Brennabor, Typ Stonefighter am Bargteheider Bahnhof zu entwenden.

Mountainbike (Foto: Polizeidirektion Ratzeburg)
Damenfahrrad (Foto: Polizeidirektion Ratzeburg)

Die sichergestellten Fahrräder suchen nun ihre rechtmäßigen Eigentümer. Die Eigentümer werden gebeten, sich an die Polizeistation Bargteheide unter 04532/7071-0. Zu wenden:

Text: Polizeidirektion Ratzeburg (ots) / Redaktion, Fotos: Polizei, Ahrensburg-Portal

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Corona: IHK fordert weniger Steuern und Beschränkungen, mehr Flexibilität

Lars Schöning, Friederike C. Kühn, Rüdiger Schacht (Foto: IHK Tietjen)

Corona-Krise sorgt für Umsatzrückgänge und ungewisse Zukunftsaussichten

„Nach Corona wird es nicht wie mehr wie vorher“

„Eine Rückkehr zur Normalität wird es nicht geben, die durch die Pandemie hervorgerufenen Veränderungen sind zu groß und zu beherrschend“, sagte Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck, in der IHK-Jahrespressekonferenz. Viele Branchen würden lange brauchen, um wieder Fahrt aufzunehmen. Es gebe aber auch Zeichen einer Entspannung, die vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe kommen. „Um diesen Schwung zu verstärken und andere mitzunehmen, ist die Wirtschaft mehr denn je auf optimale Rahmenbedingungen angewiesen. Der Neustart darf daher kein ‚Weiter-So‘ sein, wenn wir im internationalen Wettbewerb bestehen und weiter nach vorn kommen wollen.“

Lockdown ist Katastrophe für viele wichtige Branchen im Norden

„Auf so eine Situation über einen so langen Zeitraum waren wir nicht vorbereitet. Darüber steht auch nichts in den Lehrbüchern“, sagte die Präses. Der Stillstand in vielen Branchen führte zu Angst und Unsicherheit über die Zukunft. „Das haben wir von tausenden Anrufern und in unseren fünf Corona-Blitzumfragen erfahren.“ Vor allem Einzelhändler, Reisebüros, Gastronomie und Hotellerie waren betroffen: „Eine Katastrophe für ein Tourismusland“, so Kühn. Auch Teile des Einzelhandels hätten schwere Zeiten erlebt und die Umsatzrückgänge auch im Weihnachtsgeschäft nicht ausgleichen können.

Kaum eine Branche blieb verschont. Es habe aber auch Lichtblicke gegeben: Einzelne Unternehmen konnten der Krise trotzen, weil sie nicht von den Pandemie-Beschränkungen betroffen waren oder gerade jetzt benötigte Produkte herstellten oder Dienstleistungen anboten. „Erfreulich ist, dass die Unternehmer nicht aufgegeben, sondern sich weiterentwickelt haben und mit neuen Vertriebskanälen oder Geschäftsideen im Markt geblieben sind“, so Kühn. Sie erkannte ausdrücklich an, dass Bund und Land mit weitgehend schneller und unbürokratischer Hilfe einer Wirtschaftskrise vorgebeugt haben.

Nach Corona muss alles geschehen, um die Wirtschaft wieder zu stärken

Nach dem Überwinden der Krise sei eine weitere Kraftanstrengung erforderlich, um zügig wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs einzuschwenken. „Das wird kein Selbstgänger, zumal gerade die exportorientierte deutsche Wirtschaft ihre Marktanteile zurückgewinnen muss. Da sich die chinesische Wirtschaft bereits erholt hat, sind wir mit einem dynamischen internationalen Wettbewerb konfrontiert“, betonte Kühn.

Bei der Ankurbelung der Binnenwirtschaft komme es vor allem auf Bund, Länder und Kommunen an. „Die Politik hat in der Krise bewiesen, dass sie zügig handeln und helfen kann. Oberstes Gebot war es, die Unternehmen mit Überbrückungshilfen zu unterstützen“, so Kühn. „Es wird Zeit, darüber nachzudenken, diese Hilfe anzupassen und gerechter zu verteilen“, ergänzte sie und verwies auf aktuelle Ideen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zur effizienteren Verteilung der Mittel. „Zudem benötigen wir gezielte Innovationsförderung und Programme, die helfen, den Strukturwandel erfolgreich zu managen, denn der Zeitpunkt ist gekommen, in innovative Technologien zu investieren und Anreize für Unternehmen zu schaffen, neue Wege zu gehen“, forderte Kühn. Vorrangig sei die Wasserstofftechnologie, von der Gewinnung der Energiequelle bis zu ihrem Einsatz in Fabriken und Fahrzeugen, etwa in Lastwagen, Bussen, Autos und vor allem auch in Schiffen, Lokomotiven und Flugzeugen. „Um im globalen Wettbewerb die Nase nach vorn zu bekommen, müssen wir neue Geschäftsideen entwickeln. Mehr denn je benötigen wir eine abgestimmte norddeutsche Innovationsstrategie und das Bekenntnis der Politik, diese zu realisieren.“

Eine Verlängerung des Lockdowns sieht die IHK mit Sorge für die regionale Wirtschaft

„Der Schutz der Gesundheit ist uns sehr wichtig. Aber Einzelhandel, Gastronomie und Tourismuswirtschaft inklusive des Veranstaltungsbereiches sind übermäßig stark von den Einschränkungen betroffen, obwohl sie offenbar nicht für die massenhafte Weiterverbreitung des Virus verantwortlich sind. Daher sollte das Land diesen Branchen ermöglichen zu öffnen, sofern sie die Hygienebedingungen erfüllen und die Inzidenzwerte dies wieder erlauben“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning. Häufig haben diese Unternehmen sehr viel Zeit und Geld in schlüssige Hygienekonzepte investiert und mussten schließen, obwohl nach wissenschaftlichen Erkenntnissen kein erhöhtes Infektionspotenzial von ihnen ausgeht.

Schöning: „Klar ist: Ein Lockdown ist nur in den Wirtschaftsbereichen gerechtfertigt, in denen objektiv nachweisbar ist, dass sie eine Ausbreitung des Virus begünstigen. Von der Politik wünschen wir uns deshalb mehr Flexibilität und Rücksicht auf regionale Pandemieverläufe und haben diese Position bereits im Herbst gemeinsam mit allen IHKs im Land eingebracht. Angesichts der Härte dieser Krisenbewältigungsmaßnahmen ist es aus Sicht der Wirtschaft jetzt unerlässlich, die bisher ergriffenen Schritte permanent zu hinterfragen, nachzuschärfen und zu beenden, sobald die Infektionsdynamik gebrochen ist.“ Nur so ließe sich dauerhafter Schaden von der schleswig-holsteinischen Wirtschaft abwenden.

Neue Konzepte für die Innenstädte notwendig

Zugleich rief der Hauptgeschäftsführer dazu auf, umfassende und innovative Konzepte für die Innenstädte auszuarbeiten, damit der stationäre Einzelhandel auch nach der Krise eine Chance gegen den Wettbewerb im Internet hat und die Städte auch weiterhin vitale und lebenswerte Orte bleiben. Die IHK steht hier auch weiterhin mit Rat und Tat an der Seite der Gewerbevereine und Kommunen und hat deshalb die hausinternen Experten zu den Themen Handel, Stadtentwicklung, Bauleitplanung sowie Tourismus für 2021 in einer schlagkräftigen Einheit gebündelt.

Steuererhöhungen und Bürokratie behindern wirtschaftliche Erholung

„Erhöhungen von Steuern und Abgaben wären kontraproduktiv. Auch von Bürokratie müssen wir die Betriebe entbinden“, sagte Schöning. Der Staat sollte jetzt Reformen einleiten, die die Qualität und die Attraktivität unseres Standorts erhöhen.“

Vielen Firmen geht das Geld demnächst aus – steuerliche Erleichterungen nötig

Auch die Liquidität der Unternehmen müsse der Staat durch unterstützende Rahmenbedingungen stärken.  „Unsere fünfte Blitz-Umfrage ist in Bezug auf die Umsatzeinbußen ebenso alarmierend wie beim Thema Eigenkapital. Vielen Betrieben geht das Geld aus oder sie gehen an die Reserven, die sie für Investitionen in der Phase der wirtschaftlichen Erholung benötigen“, betonte Schöning. Deshalb brauche es auch steuerliche Erleichterungen wie die Ausweitung des Verlustrücktrags, das Eigenkapital stärkende Maßnahmen sowie mehr Flexibilität bei der Erbschaftsteuer an die Corona-Bedingungen: „Unter diesen Umständen können nicht alle Erben die hohen Auflagen etwa bei der Beschäftigung erfüllen.“

In der Krise ist die Digitalisierung deutlich vorangeschritten

„Die Digitalisierung ist Treiber von Prozessen und Kommunikation und sie hat sich auch als nutzbringender Beschleuniger erweisen können“, sagte Schöning. Die nächsten Trends seien bereits absehbar, so Schöning. „Unternehmen werden zukünftig mehr Daten sammeln. Diese Entwicklung birgt große Chancen, falls es uns gelingt, uns von den Big Data-Monopolen der USA zu lösen und eigene Strukturen nach unseren Gesetzen aufzubauen“, sagte Schöning. Die Individualisierung der Produktion wird auch die Arbeitswelt verändern. Im Mittelpunkt würde noch mehr als vor der Pandemie die Frage stehen, wie ein Unternehmen Mitarbeiter bindet und sie zu lebenslangem Lernen motiviert? „Hier muss sich die Wirtschaft auf die Bedürfnisse des einzelnen einstellen und ihm signalisieren, dass und wie sie ihn mitnimmt“, ergänzt der Hauptgeschäftsführer.

Nachwuchsförderung ist weiter wichtig

Ebenso wichtig sei es, junge Menschen zu begeistern und zu Fachkräften in den Unternehmen auszubilden. „Die Nähe zur Wirtschaft ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Dualen Systems in der Ausbildung. Praxis und Schule sind die Grundlagen der Ausbildung“, so Schöning. Nachdem der Bewerbermarkt bis 2019 wie leergefegt war, hat die Pandemie auch hier deutliche Spuren hinterlassen. Der Rückgang der Ausbildungsverträge liegt im Vergleich zu 2019 bei zehn Prozent. „Die Verunsicherung bei Unternehmen und Schulabgängern war groß. Im Frühjahr wusste niemand, ob und wann die jungen Leute ihre Schulabschlüsse machen können. Aufgrund der Beschränkungen kamen viele Vorstellungsgespräche nicht zustande und auch Praktika sowie Jobmessen waren unmöglich, daher fanden Angebot und Nachfrage nicht immer zusammen.“

Damit die Zahl der Verträge nicht noch weiter sinkt, wird die IHK ihre Anstrengungen im Bereich der Ausbildung noch einmal verstärken. „Es gibt genügend freie Plätze, mit Werbung und Aktionen werden die Unternehmen diese auch besetzen können“, ist der Hauptgeschäftsführer überzeugt. Gemeinsam mit Präses Kühn appellierte er an die Betriebe, in ihren Bemühungen um die Ausbildung nicht nachzulassen, und an Schulabgänger, sich für den Dualen Weg als Einstieg in das Berufsleben zu entscheiden. Die Karrierechancen werden mit einer soliden Ausbildung als Grundlage auch in Zukunft gut sein, so Schöning.

Baubeginn des Fehmarnbelt-Tunnels gibt wirtschaftliche Impulse

Der HanseBelt erhält viele neue Wachstumsimpulse durch den für dieses Jahr geplanten Baubeginn des Fehmarnbelt-Tunnels. „Das größte Infrastrukturvorhaben in Nordeuropa lässt wichtige Zentren in Norddeutschland, Dänemark und Schweden enger zusammenwachsen. Und wir liegen genau in der Mitte, uns bieten sich hervorragende Chancen, die wir nutzen wollen.“

Auf dem Foto von links: IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning, Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck, Rüdiger Schacht, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, mit der IHK-Zeitung „Schlaglichter im IHK-Jahr 2020“

Text: IHK / Redaktion, Foto: IHK Tietjen

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E-Mobilität: Netz der öffentlichen Ladepunkte wächst

Elektromobilität Ladepark (Foto: HanseWerk)

Im Jahr 2020 wurden 60 Ladepunkte in Betrieb genommen

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos schreitet voran. So hat HanseWerk im Jahr 2020 60 neue öffentliche Ladepunkte in Norddeutschland errichtet. Diese Entwicklung spiegelt einen kontinuierlichen Zuwachs wider, nachdem das Unternehmen, zu dem auch Schleswig-Holstein Netz, HanseGas und HanseWerk Natur gehören, im Jahr 2019 rund 50 Ladepunkte errichtet hat. Für 2021 wird das HanseWerk weitere Ladepunkte angehen. Darunter sind überwiegend nicht-öffentliche Ladepunkte wie zum Beispiel Unternehmensfuhrparks.

„Die Themen Klimawandel und CO2-Reduktion beschäftigen die Menschen. Vor diesem Hintergrund sind E-Mobilitätslösungen sehr gefragt – insbesondere im Norden, wo besonders viel grüner Wind-Strom im Netz ist. Entsprechend viele Kommunen und Unternehmen, aber auch Privathaushalte fragen vermehrt Ladelösungen bei uns an“, erklärt Projektleiter Eike Hendrik Jahn von HanseWerk.

Gerade bei Unternehmen erwartet HanseWerk zukünftig einen steigenden Bedarf an Ladeinfrastruktur für Firmen- und Mitarbeiterfahrzeuge. Insgesamt hat HanseWerk derzeit 185 Ladesäulen mit insgesamt 310 öffentlichen Ladepunkten in Eigenregie oder gemeinsam mit Kunden in Schleswig-Holstein installiert.

Foto: Ladepark der HanseWerk in Quickborn

Text, Foto: HanseWerk / Redaktion

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Ahrensburg und Corona: 67 Neuinfektionen und Inzidenzwert von 96 im Kreis

Verwaltungsgebäude des Kreises Stormarn in Bad Oldesloe (Foto: Ahrensburg-Portal)

Die Zahl der klinisch bestätigten COVID-19-Fälle in Stormarn seit März 2020 beträgt insgesamt 3.388 (Stand: 05.01.2021, 15:00 Uhr).

Die Anzahl der aktuell klinisch behandelten, in Quarantäne befindlichen und der wieder gesunden Personen hat das Kreisgesundheitsamt heute nicht veröffentlicht. Insgesamt 86 Personen sind seit März 2020 gestorben – an oder im Zusammenhang mit Covid-19.

Im Kreis Stormarn (244.594 Einwohner*innen) wurden innerhalb der letzten sieben Tage 235 Neuinfektionen bestätigt. Das entspricht einem Inzidenzwert von 96,2 Infektionen pro 100.000 Einwohner*innen.

Text: Kreis Stormarn / Redaktion, Foto: Ahrensburg-Portal

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