Wir erleben zurzeit den größten Verlust an Artenvielfalt seit dem Aussterben der Dinosaurier. Wie konnte es so weit kommen?
Mit einem Abstecher in die frühe Menschheitsgeschichte erklärt der Evolutionsbiologe, wie der Mensch als Pionier und gnadenloser Räuber seinen Siegeszug über den Planeten antrat und sich in den letzten Jahrhunderten zu einem Schrecken der Ökosysteme entwickelte.
Vor allem die Landnutzungsänderung durch Landwirtschaft und die Überfischung der Meere, die der ständig wachsenden Erdbevölkerung geschuldet sind, führen zu einem Verlust von Lebensräumen und damit, neben der globalen Entwaldung (Deforestation) zu einer dramatischen „Defaunation“ – einer Entleerung der Tierwelt.
Doch Glaubrecht zeichnet nicht nur das düstere Bild unseres selbstvernichtenden Daseins. Er glaubt auch an die Innovationsfähigkeit des Menschen und ist überzeugt, dass wir noch einiges retten können.
Glaubrecht, der in Ahrensburg zur Schule ging, setzt sich seit letztem Jahr öffentlich für den Schutz des Ahrensburger Tunneltals ein. Er hält den Ausbau einer transeuropäischen Gütertrasse durch das Tunneltal für einen fatalen Fehler.
„Wenn es uns nicht gelingt, die bestehenden Naturschutzgebiete vor unserer eigenen Haustür dauerhaft und konsequent zu schützen, dann schaffen wir es nirgendwo! Wir können nicht auf den Schutz des Sibirischen Tigers und der letzten Nashörner in fernen Ländern pochen und unsere eigene Tierwelt ignorieren“, so sein dringender Appell.
Matthias Glaubrecht ist Professor für Biodiversität und setzt sich seit Jahren für den Wiederaufbau eines Naturkundemuseum in Hamburg ein.
Termin: 29.09.2021, 19 Uhr
Ort: Ahrensburger Stadtbücherei, Manfred-Samusch-Straße, Ahrensburg
Text, Foto: Stadtbücherei Ahrensburg, IG Tunneltal / Redaktion