Fabian Frühling (Foto: IHK Schleswig-Holstein)

Lieber FAIRzichten als verzichten: Damit Kulturstätten, Fitnessstudios, Restaurants, Campingplätze und somit ein Teil der Wirtschaft nicht dauerhaft verloren gehen, hat die IHK Schleswig-Holstein die Initiative „Wir FAIRzichten“ ins Leben gerufen.

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Die Idee dahinter: Verbraucher können mit einem Onlineformular ganz einfach und unbürokratisch auf einen Teil ihrer gesetzlichen Erstattungsansprüche FAIRzichten.

„Viele Unternehmen leiden massiv unter dem Coronavirus und mehr noch unter den Maßnahmen zu dessen Eindämmung. Wir spüren aber, dass die Solidarität bei den Verbrauchern gerade jetzt zunimmt. Unsere Initiative soll den betroffenen Unternehmen in ihrer bedrohlichen Situation unbürokratisch helfen, indem ein Teil ihrer Geschäftsausfälle solidarisch aufgefangen wird“, erläutert Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein. Dafür hat die IHK das Portal www.wir-FAIRzichten.de ins Leben gerufen.

Tickets für ein abgesagtes Konzert? Oder der schon gezahlte Monatsbeitrag im Fitnessstudio? Die Plattform bietet in vielen Fällen die Möglichkeit, Betriebe ganz einfach mit einem freiwilligen Verzicht zu entlasten. „Die Website ermöglicht Verbrauchern, auf einen Teil ihres gesetzlichen Erstattungsanspruchs zu verzichten, damit ein geschätzter Anbieter die Krise überleben kann. Kunden können möglicherweise einmalig auf 10, 50 oder sogar 100 Prozent einer Rückzahlung verzichten. Für die Unternehmen können unabhängig von Größe und Branche derzeit aufgrund der gesetzlichen Risikoverteilung allerdings schnell existenzbedrohende Situationen entstehen“, so Ipsen.

Das Prozedere ist einfach: Verbraucher geben auf der Internetseite alle relevanten Daten ein und bestimmen die Höhe des Verzichts. Im Anschluss generiert die Webanwendung ein Dokument und leitet es automatisch an eine angegebene E-Mail-Adresse des Unternehmens weiter. Rechtlich gesehen ist ein solcher Forderungsverzicht formlos möglich. Es handelt sich um einen Erlassvertrag im Sinne von § 397 Abs. 1 BGB.

Vor allem Kleinstbetriebe und Solo-Selbstständige bekommen die Krise zu spüren

„Als selbstständiger Fotograf trifft mich die häusliche Isolation radikal. Geschäftsreisen sind unmöglich, und Marketingbudgets werden eingefroren“, sagt Fabian Frühling. „Ich bin beeindruckt, welche Unterstützung mir meine Kunden gerade in dieser Zeit entgegenbringen: Projekte werden vorgezogen, Ausfälle und Absagen werden kompensiert, auf Forderungen wird verzichtet. Initiativen wie ‚Wir FAIRzichten‘ kommen da meiner Meinung nach genau zum richtigen Zeitpunkt und helfen dem Unternehmertum durch die Krise.“

Text, Foto: IHK Schleswig-Holstein / Redaktion

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