Förderung des Tourismus – IHK Schleswig-Holstein fordert Entzerrung der Sommerferien in Deutschland
Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist mit knapp 9,5 Mrd. Euro und mehr als 168.000 Beschäftigten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Das Land profitiert stark von dem unterschiedlichen Ferienbeginn in den einzelnen Bundesländern und der damit verbundenen längeren Saison. Jeder Tag, um den man den Verfügungszeitraum der Sommerferien verkürzt, bedeutet für Schleswig-Holstein wirtschaftliche Einbußen von ca. 15,6 Millionen Euro. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, die in den Sommerferien den Großteil ihrer Einnahmen erwirtschaften. Fehlende Umsätze in der Tourismusbranche bewirken zudem geringere Steuereinnahmen vor allem für die Kommunen, die große Teile der touristischen Infrastruktur bereitstellen und finanzieren.
„Wir fordern die Ausweitung des Gesamtferienzeitraums auf mindestens 90 Tage und die Beibehaltung des bewährten ‚rollierenden Systems‘ möglichst ohne Sonderrechte für einzelne Bundesländer“, sagt Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein. Bei einer Verkürzung des 90-Tage-Korridors konzentriere sich die Nachfrage auf einen deutlich verdichteten Zeitraum. „Höhere Preise sind zu befürchten. Insbesondere Familien mit schulpflichtigen Kindern wären somit finanziell benachteiligt. Auch eine steigende Verkehrsbelastung und damit verbundene Engpässe auf unseren Straßen sind zu erwarten“, so Ipsen.
Die Kultusminister der Länder haben sich in der Frage bisher nicht geeinigt. Ihre Referate erarbeiten bis zur Kultusministerkonferenz in einem Jahr Vorschläge zur Neuordnung der Sommerferientermine 2025 bis 2030. Die IHK Schleswig-Holstein setzt sich seit vielen Jahren für eine stärkere Entzerrung und Abstimmung der langfristigen Sommerferientermine in einem Zeitraum zwischen dem 15. Juni und dem 15. September ein.