Knapp zwölf Jahre lang engagierte sich Johannes Kelp bei der Ahrensburger Tafel e. V., übernahm neun Jahre lang den Vorsitz mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von bis zu 50 Stunden. Jetzt gibt Der Ahrensburger seine Erfahrung im Landesverband der Tafeln weiter.
„Mit zwei Wochen Verzögerung habe ich bei der Ahrensburger Tafel aufgehört und den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbandes übernommen“, sagt Johannes Kelp. „Die Arbeit ist weniger stressig, weil ich nun eine beratende Funktion habe.“
Weniger Stress, das hat sich der 71-Jährige redlich verdient. Er betreute zuvor fünf Ausgabestellen in Ahrensburg, Bargteheide, Großhansdorf, Ammersbek und Hamburg-Rahlstedt. In Zahlen bedeutet das die Koordination von 120 ehrenamtlichen Mitarbeitern, 70 Einzelhandelsläden und dem Großhandel. Kelp war für die Organisation und die Personalführung verantwortlich, betreute die Finanzen, sammelte Spenden ein und repräsentierte den Verein.
„Beim Landesverband bin ich Ansprechpartner der Presse und fahre auf Kongresse, wie gerade in Köln“, sagt Kelp. „Trotzdem kümmere ich natürlich nebenbei noch um die Bedürfnisse der Ahrensburger Tafel.“
Den Bedürftigen zu helfen und zudem etwas gegen die Lebensmittel-Verschwendung zu tun, seien zwei seiner Ziele. Wirklich loslassen könne er jedoch noch nicht und spricht auch gleich ein neues Problem in Ahrensburg an: Bis zum Jahresende muss die Tafel neue Räumlichkeiten finden. Der Vertrag wurde bereits gekündigt, nun fängt die schwierige Suche an.
„200 Personen versorgt die Ausgabestelle im Moment pro Woche“ , so Kelp. „Damit das weiterhin funktionieren kann, muss die Stadt ihre Zuschüsse erhöhen. Immerhin sind auch die Mieten gestiegen.“ Benötigt werden auch noch zusätzliche Helfer. Allein als Fahrer für die fünf Kühlwagen sind 40 Ehrenamtler unterwegs. Für sein Engagement wurde Johannes Kelp 2018 mit dem EhrenamtPreis der Bürgerstiftung Region Ahrensburg ausgezeichnet.