Christian Behrendt (Foto: Ahrensburg-Portal)

Seit 16.11.2020 ist Christian Behrendt als Citymanager für die Stadt Ahrensburg tätig. Diese Funktion ist damit in Ahrensburg neu eingerichtet. Der Start des Citymanagements fällt mitten in die Corona-Krise und stellt besondere Anforderungen. Wir haben ihn zu seiner Aufgabenstellung, den Chancen und Herausforderungen des Citymanagements in Ahrensburg interviewt.

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Herr Behrendt, was hat Sie an der Aufgabenstellung in Ahrensburg gereizt?
In der digitalen Moderne wird das Gewebe der Stadt sich radikal verändern – Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel (soziale Mobilität, Migration etc.) treiben die Transformation der Stadt rasant voran. Diese Veränderungen proaktiv zu gestalten, aus der DNA der Stadt heraus – gemeinsam mit anderen städtischen Akteuren – wirtschaftliche und soziokulturelle Profilierungsfelder zu entwickeln , die urbane Lebensqualität an allen Touchpoints (Kontaktpunkte der Stadtnutzer) zu verbessern und mit konsistenten Storytelling die eigenen Stärken zu kommunizieren, sind zentrale Aufgaben des Citymanagements/Stadtmarketings von morgen.

Welche Ihrer Erfahrungen werden Sie für Ahrensburg konkret nutzen können?
Meine Wurzeln liegen in der Wirtschaft und der Kommunikation. Ich kenne und verstehe beide Seiten (die Welt der Zahlen und den kreativen Bereich). Mit beiden Bereichen bin ich eng vernetzt.

Wo sehen Sie die Chancen der Funktion Citymanager?
Ich bin ein Ansprechpartner für Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Mögliche Chancen ergeben sich durch:
– die aktive Gestaltung der Innenstadt
– die Koordination des Leerstandmanagements
– die Koordination und Teilnahme am Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure
– die Weiterentwicklung des Marktwesens
– ein Verkehrsmanagement, das die Folgen von Baustellen für den Einzelhandel/die Gewerbetreibenden abfedert

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für das Citymanagement in Ahrensburg?
Das Citymanagement ist ein komplexer Prozess, der nur unter bestimmten Bedingungen gelingen kann. Zum einen braucht es ein umfassendes Verständnis von Inhalten, Aufgaben und Potenzialen des Citymanagements. Zum anderen muss das Citymanagement immer als eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Partner der Stadtgesellschaft gesehen werden und schließlich ist das Citymanagement als ein Prozess zu verstehen, der nie abgeschlossen ist. Einen entsprechenden Prozess zu starten oder zu erneuern ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Die größte Herausforderung ist jedoch, diesen Prozess dauerhaft erfolgreich in Gang zu halten und ihn immer wieder durch neue Impulse und regelmäßige Reflexion zu organisieren.

Mit welchen Institutionen in Ahrensburg werden Sie besonders intensiv zusammenarbeiten?
Politik, meinen Kollegen und Gremien aus der Verwaltung, Einzelhandel und Gewerbetreibende (Stadtforum, IG Hagener Allee) und den Ahrensburger Vereinen. Wichtige Anmerkung: Es handelt sich nicht unbedingt um eine abschließende Liste. Ebenso wichtig kann die Zusammenarbeit mit den Immobilienbesitzern und Maklern sowie der Presse sein. Das kommt auf das Thema an, über das wir sprechen.

Welchen Wunsch haben Sie an die Ahrensburger zum Thema Citymanagement?
Es ist ein ergebnisoffener Prozess der Innenstadtgestaltung. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Ahrensburger – soweit dies möglich ist – mit einbringen.

Interview, Foto: Ahrensburg-Portal

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